Lot 1029 Dα

Den frühesten Biographen zufolge erschien dem Heiligen Franziskus während seines Gebets auf dem Berg Verna ein Seraph mit sechs Flügeln, ausgestreckten Armen und einer Beinstellung, die das Kreuz Christi evozierte. Die Künstler des 16. und 17. Jahrhunderts bevorzugten bei dieser Darstellung das gleißendem Licht, das von diesem Seraph ausging, und die Betonung der Wunden des Heiligen, sein Erstaunen und seine Ekstase.
Bernardo Strozzi, selbst ein Kapuzinermönch, malte verschiedene Versionen der Stigmatisation des Heiligen Franziskus. Als Prototyp für unser Bild gilt seine Komposition im Palazzo Rosso in Genua. In der Zeit der Gegenreformation fand das Bildmotiv eine große Verbreitung. In dieser Zeit wurde zur Ikonographie der Schädel als Symbol der Vergänglichkeit des irdischen Lebens hinzugefügt. Für die Maler war es gleichzeitig ein willkommenes Stilllebenelement, das sie gerne hinzufügten.