Theobald Michau
Dorfplatz mit einem Brunnen und zahlreicher Figurenstaffage
Öl auf Holz (parkettiert). 55 x 89 cm.
Signiert unten Mitte: Th Michau.
Die bäuerlichen Dorfszenen des flämischen Malers Theobald Michau stehen motivisch in der Tradition seiner älteren flämischen Landsleute Jan Brueghel d. Ä. (1568-1625) und David Teniers d. J. (1610-1690). Michau verband diese Tradition mit dem helleren und bunteren Kolorit des 18. Jahrhunderts und dennoch wurde seine Werke häufig mit denen Jan Brueghels verwechselt. Dies mag auch daran liegen, dass Michau seine Gemälde nicht immer signierte. Bei unserem Blick auf einen Dorfplatz mit einem Brunnen am rechten Bildrand und zahlreichen Figuren und Tieren handelt es sich dagegen nicht nur um ein signiertes sondern darüber hinaus auch bemerkenswert großes Werk des Künstlers, der ansonsten überwiegend kleinformatige Kabinettbilder schuf.
Darstellungen des bäuerlichen Lebens erfreuten sich im 18. Jahrhundert großer Beliebtheit und so war auch Michau bereits zu Lebzeiten äußerst erfolgreich. Allein zehn Arbeiten erwarb Herzog Karl IV. von Lothringen. Ausgebildet wurde Michau bereits in jungen Jahren im Brüsseler Atelier des Landschaftsmalers Lucas Achtschellinck. In Brüssel wurde er 1698 auch als Freimeister in die Lukasgilde aufgenommen, bevor er später nach Antwerpen übersiedelte, wo er ab 1710 nachweisbar ist.
Provenienz
Auktion Christie’s, London, 21.4.1989, Lot 3. - Auktion Sotheby's, London, 8.7.1999, Lot 1.