Lot 771 D

Die malerische Herangehensweise von Ralph Fleck erinnert an die Arbeit eines Photographen: In kleinen Serien behandelt er ein Thema, stets mit dem Ziel, innerhalb der Zweidimensionalität und Ausschnitthaftigkeit, die ihm in seinem Medium zur Verfügung steht, das Wesen seines Bildgegenstandes so intensiv und unverfälscht wie möglich einzufangen.
Die sechs großformatige Gemälde umfassende Folge von Alpenpanoramen, die hier zum Aufruf kommen, verdeutlicht diesen ausschnitthaften Charakter besonders eindrücklich. Anders als vielleicht erwartet, nutzt der Maler den Bildraum für die spektakulären Ansichten des Hochgebirges nicht voll aus, sondern lässt die Darstellung jeweils zu den Bildrändern hin auslaufen. Die dadurch entstehende Unschärfe und die freiliegenden Randbereiche der Leinwand lassen an die diffuse Belichtungssituation früher Photographien denken.
Jedes der Bilder eröffnet einen individuellen Ausblick auf ein düster-erhabenes Alpenpanorama in Vogelperspektive. In der Palette dominieren Schwarz, Weiß, Braun und Grau, teils mit etwas Blau gemischt; die verhaltenen Farbtöne korrespondieren mit dem warmen Braunton der unbemalten Leinwand. Die Art der Pinselführung steht im Einklang mit dem Charakter des Dargestellten: weich ineinanderfließende Pinselschwünge bilden eine flache, niedrige Wolkendecke, kraftvoll gesetzte Striche formen plastisch die karstig-rauen Felsformationen des Hochgebirges.