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Lot 236 Dα

Klassizistischer Deckenleuchter

Auktion 1150 - Übersicht Berlin
16.05.2020, 12:00 - Preußen-Auktion
Schätzpreis: 12.000 € - 15.000 €
Ergebnis: 9.635 € (inkl. Aufgeld)

Klassizistischer Deckenleuchter

Weißes Flussglas, vergoldete Bronze- und Metallmontierung. Große Glasampel an drei Ketten, um den oberen Rand ein verziertes Metallband und drei plastische Widderköpfe mit je zwei geschweiften Armen, in sechs Traufschalen und Tüllen endend. An der Montierung innen eine kleine Restaurierung. H 100, D ca. 56 cm.
Churfürstliche Spiegelmanufaktur Dresden, zugeschrieben, um 1800.

Ein weiterer, sehr ähnlicher Leuchter hängt im Otaheitischen Kabinett von Schloss Pfaueninsel. Bis vor kurzem glaubte man, dass er in der Berliner Bronzefabrik von Werner & Mieth angefertigt wurde. Werner & Mieth produzierten neben Kronleuchtern und Kleinmöbeln auch mit Bronze verzierte Glasvasen, Tafelaufsätze und Glaslampen. Durch die Forschung von Frank Möller und Birgit Kropmanns ist die Geschichte und Produktpalette der Manufaktur bekannt geworden. Weniger bekannt ist die Produktion der Churfürstlichen Spiegelmanufaktur Dresden. Aber eine ähnliche wie die hier vorgestellte Lampe aus Dresdener Fabrik ist im Journal des Luxus und der Moden von 1798 abgebildet. Der Weimarer Herausgeber, Friedrich Justin Bertuch, publizierte mehrfach Anzeigen mit den neuesten eleganten Produkten der sächsischen Hersteller. Sie haben, im Gegensatz zu Werner & Mieth, Beinglas verwendet, dessen Lichtbrechung und matt geätzte Oberfläche in der Wirkung einer antiken Alabasterlampe nahekommt.

Provenienz

Lundgrens Antikhandel, Stockholm.
Sammlung H.M. Luther, verst. Sotheby´s New York am 24. April 2016, Lot 66.
Deutsche Privatsammlung.

Literaturhinweise

S.a. die Abbildung einer "ächten" Alabasterlampe, die zu einem Preis von 95 Talern erwoben werden konnte im Gegensatz zu der Version aus Milchglas, die 40 Taler kostete (bei Stiegel, Berliner Möbelkunst vom Ende des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, München-Berlin 2003, Abb. 191, S. 240 ff).