Fausto Melotti
La Forestina
1971
Edelstahl. 32 x 20 x 12 cm. Auf der Plinthe geritzt signiert 'Melotti'. Eines von 3 Exemplaren. - Mit geringfügigen Altersspuren.
Poesie und Mathematik sind die beiden Kontrapunkte, die die filigranen Metall- und Drahtplastiken Fausto Melottis der 1960er und 1970er Jahre maßgeblich bestimmen. Geprägt von leichter und filigraner Kühle stehen sie seinen erdverbundenen, archaischen Figurinen und Flachreliefs aus Gips und Terracotta gegenüber, die in früheren Werkphasen, aber auch zeitgleich entstehen.
In lyrischen Arbeiten wie „La Forestina“ (Das Wäldchen) symbolisieren geometrische Formen allumfassend gültige Naturmotive - gänzlich abstrakt, jedoch gut lesbar. Der rhythmisierte Gleichklang der neun identischen, auf einer quadratischen Basis in präzisen Reihen verankerten Baumzeichen wird nur unterbrochen von den „Flechten“, die in Form zarter Kettenglieder von einem von ihnen herabhängen. Die puristische Strenge der Konstruktion erhält mit diesem verspielten Element das erzählerische Moment, das den Zauber von Melottis Arbeiten ausmacht.
Werkverzeichnis
Germano Celant, Melotti, Catalogo Generale, Sculture 1929-1972, Mailand 1994, WVZ-Nr. 1971 46
Provenienz
Privatsammlung, Hessen
Literaturhinweise
Tiziana F. Conti, L'arte? È come un viaggio, in: Kunstzeitschrift Arteinworld, Venedig 1991, S.54 mit Farbabb. (anderes Exemplar)
Ausstellung
Sartirana Lomellina 1986 (Castello di Sartirana), Fausto Melotti, Opere 1954-1986, Ausst.Kat., S.28 mit Abb. (anderes Exemplar)