Kleine Deckelterrine aus dem Tafelservice für Heinrich Graf von Podewils
Porzellan, polychromer Emaildekor, Vergoldung. Gebaucht und fassoniert auf ovalem Grundriss und vier Tatzenfüßen, zugehöriger Deckel mit Asthenkel und plastischen Blüten und Blättern sowie sechs reliefierten Jakobsmuscheln. Auf beiden Seiten des Deckels und der Terrine das von zwei Adlern gehaltene Wappen der Familie Podewils mit Schwarzem Adlerorden. Gestreute indianische Blumen. Blaumarke Schwerter. Dosenkörper über Riss restauriert, ebenso ein Fuß, der Griff und ein kleiner Randchip am Deckel. Mit Deckel H 10, B 13,4, T 10,4 cm.
Meissen, um 1742, das Modell von Johann Joachim Kaendler und Johann Friedrich Eberlein, 1741.
Für seine diplomatischen Verdienste während des ersten Schlesischen Krieges erhielt der preußische Staatsminister Heinrich Graf von Podewils (1696 - 1760), 1742 als Gesandter in Dresden, ein umfangreiches Tafelservice als Geschenk von König August III. Dabei wurden die Geschirrformen des im gleichen Jahr entwickelten Jagdservices für den Kurfürsten Clemens August von Bayern (1700 - 1761) erneut verwendet.
Terrinen aus diesem Service sind äußerst selten. Eine größere Deckelterrine auf zugehörigem Présentoir aus der Sammlung Dr. Ernst Schneider befindet sich heute in Schloss Lustheim (Inv. Nr. ES 763 b).
Provenienz
2001 erworben im Kunsthandel Zemlin, Hannover.
Literaturhinweise
Abgebildet im Kat. Blütenlese. Meißener Porzellan aus der Sammlung Tono Dreßen, München 2018, S. 109, Nr. 72.
Weitere Teile des Services ehemals in der Sammlung Hoffmeister (Sammlung Hoffmeister, Hamburg 1999, Bd. II., Nr. 353-357).