Koppchen und Untertasse aus dem "Morosini"-Service
Porzellan, polychromer Emaildekor, Vergoldung. Auf der Schauseite des Koppchens und im Spiegel der UT das Wappen vor einer großen goldkonturierten Blattkartusche mit braun gemasertem Fond, bekrönend der Corno Ducale. Äußerst fein gemalter Landschaftsdekor über bzw. in einem eisenroten Doppelring. Um die inneren Lippenränder eine schmale Goldspitze. Blaumarke Schwerter, Drehernummern 11 und 2, goldene 61. Restaurierter Randchip und Standring der UT. H 4,7, D 8,1, UT D 13,3 cm.
Meissen, um 1740 - 1743.
Maureen Cassidy-Geiger erwähnt, dass mehr Meissner Wappenservice an die venezianischen Familien ausgeliefert wurden als für alle anderen Empfänger Europas zusammen. Sie waren Gaben der Freundschaft und Dankbarkeit für die von den sächsischen Prinzen genossene Gastfreundschaft. Die meisten dieser Familien waren untereinander verwandt, wie z.B. die Contarini, die Mocenigo und die Morosini, die alle ungefähr zeitgleich Kaffee- und Teeservice erhielten. Die Bemalung des Morosini-Services wurde besonders aufwändig gestaltet mit feinsten Veduten gestochen von Melchior Küsell nach Radierungen von Johann Wilhelm Baur und Johann Elias Ridinger.
Provenienz
1986 erworben bei Gerhard Röbbig, München.
Literaturhinweise
Abgebildet im Kat. Blütenlese. Meißener Porzellan aus der Sammlung Tono Dreßen, München 2018, S. 103, Nr. 68.
Vgl. eine viereckige Schale in der Sammlung Dr. Ernst Schneider (bei Rückert, München 1966, Nr. 477).
S.a. das frühere Kaffee- und Teeservice (1731) mit dem Wappen gerahmt von Palmzweigen in der Sammlung Rijksmuseum Amsterdam (bei den Blaauwen, Meissen Porcelain in the Rijksmusem, Amsterdam 2000, Nr. 103).
S.a. Cassidy-Geiger, Princes and Porcelain on the Grand Tour of Italy, in: dies., Fragile Diplomacy Meissen Porcelain for European Courts, New York 2007, S. 223 f.