Birnpokal der Löffelholz von Kolberg
Silber; vergoldet. Runder, eingeschnürter Fuß mit flach getriebenen Früchten und Zungendekor; der ziselierte Baumstammschaft mit der plastischen Figur eines Jägers mit Hund. Birnförmige Kuppa; die Wandung mit reichem Rollwerk zwischen drei Maskarons, im Wechsel mit Fruchtgebinden. Der aufgewölbte Deckel mit entsprechendem Dekor und der stehenden Figur eines römischen Soldaten, in der Rechten eine Lanze, in der Linken den Schild mit dem Wappen der Löffelholz haltend. Marken: BZ Nürnberg für 1630 - 36, MZ Hans Emmerling (1623/25 - 1634, GNM Nr. BZ 14, 205), Tremolierstich. H 36,5 cm, Gewicht 468 g.
Nürnberg, Hans Emmerling, 1630 - 34.
Die Löffelholz von Kolberg zählen wie die Imhoff zu den bedeutendsten Patrizierfamilien Nürnbergs - und waren bereits ab 1440 im „Inneren Rat“ vertreten. Als Auftraggeber dieses Pokals kommt Burkhard Löffelholz (1599 - 1675) in Betracht, der als "Vorderster Losunger" und Reichsschultheiß einer der Amtsnachfolger Imhoffs war.
Literaturhinweise
Pokale des Meisters befinden sich heute unter anderem in Huis Doorn in den Niederlanden, im Eesti Kunstimuseum in Tallinn und in der Rüstkammer des Moskauer Kreml, vgl. Abb. im Kat. GNM 2007, Nr. 313 ff. Zu den Löffelholz als Auftraggeber vgl. ebd. Band II. S. 104. Zum Typus vgl. auch Kat. Schätze deutscher Goldschmiedekunst, Berlin 1992, Nr. 26, sowie einen Birnpokal mit identischer Schaftfigur in der St. Petersburger Eremitage: https://www.hermitagemuseum.org/wps/portal/hermitage/digital-collection/08.+applied+arts/140689