Carl Gustav Carus
Vorplatz einer gotischen Kirche bei Mondschein
Aquarell auf Papier (auf Papier aufgezogen). 31 x 38 cm.
Ein Blick von erhöhtem Standort auf eine tiefer liegende Stadt bei Mondschein gehört zum bekannten Motivrepertoire von Carl Gustav Carus, überdies ist er typisch für die stimmungsbetonende Architekturmalerei der Dresdener Architekturmalerei seiner Zeit. Dennoch nimmt unser überaus reizvolles Blatt mit seiner nächtlichen Darstellung einer Friedhofskirche im Werk von Carus durch seine ungewöhnlich detaillierte Wiedergabe der hochgotischen Architektur eine Sonderstellung ein. Als weitere Zeichnung auf blauem Tonpapier ist im Werk von Carus jedoch seine "Ansicht der Dresdener Dreikönigskirche im Mondschein" gut zu vergleichen (Ausst.-Kat.: Carl Gustav Carus. Natur und Idee, Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Staatlichen Museen zu Berlin, Berlin/München 2009, S. 85, Kat.Nr. 66 mit Abb.)
Marianne Prause, die Verfasserin des Werkverzeichnisses der Gemälde "Carl Gustav Carus. Leben und Werk" (Berlin 1968), hat die Zeichnung 1981 gegenüber dem Auktionshaus Spik mündlich als Arbeit von Carus bestätigt. Sie stammt aus der Sammlung Dr. Heinrich Lahmann, dem Bruder des hochbedeutenden Johann Friedrich Lahmann, der fast 60 Gemälde von Carus besaß (unter ihnen das vorangehende Lot).
Provenienz
Nachlass Dr. (Heinrich) Lahmann, Sanatorium Weißer Hirsch, Dresden (rückseitige Notiz). - Auktion 518 bei Leo Spik, Berlin, 8.-10.10.1981, Lot 473. - Privatsammlung Berlin. - Grisebach, 270. Auktion am 31.5.2017, Lot 128. - Norddeutsche Privatsammlung.
Ausstellung
Bis September 2020 als Leihgabe im Museum Behnhaus Drägerhaus, Lübeck.