Bruno Goller
Ballspielende Mädchen
Um 1950
Öl auf Leinwand 50,5 x 100,8 cm Gerahmt (wohl Originalrahmung des Künstlers). Unten rechts hellbraun signiert 'Bruno Goller'. - Oberflächlich zum Teil minimalst verschmutzt.
Das Oeuvre Bruno Gollers wird bestimmt von rätselhaften, scheinbar aus der Zeit gefallenen Sujets in zurückhaltender Farbigkeit, die dem Betrachter vielfältige Assoziationsmöglichkeiten bieten. Seine „Ballspielenden Mädchen“ lassen an einen Fries aus einer mittelalterlichen Buchmalerei oder ein antikes Fresko denken. Das extreme Querformat ist durch die angedeutete Darstellung farbiger Zeltplanen und hölzerner Rahmenkonstruktionen in vier Felder eingeteilt, vor denen vier Mädchen in altertümlichen Gewändern einen Ball werfen oder in den Händen halten. Hintereinander aufgereiht agieren die Spielerinnen nicht miteinander, sondern voneinander isoliert, jede in einem individuellen Bewegungsmoment eingefangen. Die Segmentierung des Bildraumes ist ebenso wie die Verwendung erdiger Farbtöne charakteristisch für Gollers Schaffen um 1950.
Das Gemälde stammt aus dem persönlichen Besitz von Matthias T. Engels, der ab 1948 als Ministerialrat des noch jungen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen begann, Werke von regionalen Künstlern anzukaufen, um sowohl junge Talente als auch unter dem NS-Regime verfemte Künstler zu unterstützen. Die durch sein Kultusministerium getätigten Ankäufe mündeten in der Sammlung „Kunst aus Nordrhein-Westfalen“, die seit Mitte der 1970er Jahre in der ehemaligen Reichsabtei Kornelimünster ihren Platz hat.
Zertifikat
Wir danken Ricarda Dick, Literatur- und Kunstinstitut Hombroich/Sammlung Kahmen, für freundliche bestätigende Auskünfte.
Provenienz
Sammlung Matthias T. Engels, Linnich; seitdem in Familienbesitz