Claude Marie Dubufe, nach
Portrait Hassan El Berberi, Hüter der Giraffe von König Karl X. von Frankreich
Öl auf Leinwand (doubliert). 50 x 45 cm.
Im Jahr 1826 schenkte der Gouverneur der osmanischen Provinz Ägypten, Mehmed Ali Pascha (um 1770-1849), dem französischen König Karl X. eine Giraffe. Dieses zur damaligen Zeit für europäische Verhältnisse recht exotische Tier wurde zunächst per Schiff über das Mittelmeer nach Marseille gebracht, wo es im Oktober 1826 eintraf. Betreut wurde es auf dieser Reise von Hassan El Berberi, der die Giraffe im folgenden Jahr auch zu Fuß von Marseille nach Paris begleitete, wo sie am 8. Juli 1827 dem französischen König präsentiert wurde. Nachweislich in der Zeit des Aufenthalts von Hassan El Berberi in Frankreich malte Claude-Marie Dubufe das Bildnis eines jungen orientalischen Mannes, das 2017 vom Pariser Louvre erworben werden konnte und in dem heute jener Hüter der Giraffe, Hassan El Berberi, gesehen wird.
Die Beliebtheit des Portraits von Dubufe demonstrieren der Umstand, dass der Künstler selbst das Motiv bereits 1827 in eine Lithografie umsetzte, sowie mehrere, teils sehr frühe Kopien, die danach entstanden. So wurde eine auf August 1827 datierte Version 2017 bei Sotheby's in New York versteigert, während eine „A S Dujardin“ signierte Kopie im folgenden Jahr bei Sotheby's in Paris angeboten wurde. Bereits 2014 war eine Alexandre-François Caminade zugeschriebene Variante in Enghien verkauft worden. Mit dem vorliegenden Gemälde tritt diesen Ausführungen nun eine weitere an die Seite, die zugleich ein Licht auf die Orientbegeisterung des 19. Jahrhunderts wirft.