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Lot 543 Dα

Jugendstil-Vase mit plastischen Insekten

Auktion 1169 - Übersicht Berlin
24.04.2021, 11:00 - Preußen Auktion
Schätzpreis: 4.000 € - 6.000 €
Ergebnis: 4.625 € (inkl. Aufgeld)

Jugendstil-Vase mit plastischen Insekten

Porzellan, Biscuitporzellan, Unterglasurblau, polychromer Emaildekor, Vergoldung und Bronzierung. Blaumarke Zepter, Schliffstrich, geritzte Modellnummer 6702, Jahresbuchstabe A, Presszeichen. H 32,7 cm.
Berlin, KPM, 1901, das Modell von Heinrich Lang, September 1901.

Dieses ungewöhnliche Modell ist der erste Vasenentwurf des langjährigen KPM-Mitarbeiters Heinrich Lang. In der Verwendung von Biscuit- und glasiertem Porzellan, mit den kunstvollen plastischen Belägen und den Bemalungen in Über- und Unterglasurfarben sowie Kaltdekor beweist die Vase die technische und künstlerische Meisterschaft des Entwerfers. Laut Modellbuch erfuhr Lang bei der keramischen Umsetzung seines Entwurfs Hilfe durch den fest bei der KPM angestellten Bildhauer und Modelleur Alfred Kamp.
Das anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins herausgegebene Buch „Berliner Kunsthandwerk und Kunstgewerbe vom 17. bis zum 20. Jahrhundert“ mit Objekten aus dem Bestand des Märkischen Museums Berlin präsentiert die Vase als einziges Beispiel des Berliner Jugendstils. Das dort vorgestellte Exemplar trägt eine blaugrüne Verlaufglasur. Eine dritte von Irene von Treskow publizierte Dekorvariante zeigt das Modell mit einer geflammten Überlaufglasur in Braun/Grün/Ocker und weißen Biscuitornamenten.
Heinrich Lang wurde am 19. September 1868 in der oberfränkischen Porzellanstadt Selb geboren. Mit 14 Jahren begann er dort 1883 seine keramische Ausbildung in der Porzellanmanufaktur Lorenz Hutschenreuther. Am 2. September 1887 trat er dem Korps der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin als Maler und Keramiker bei; im selben Jahr begann Lang auch seine bis 1889 dauernde Studienzeit an der Unterrichtanstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums. Ab 1914 bis 1933 war Heinrich Lang Malereivorsteher der Manufaktur. Er verstarb 1958 in Berlin.

Literaturhinweise

Vgl. von Treskow, Die Jugendstil-Porzellane der KPM Berlin, München 1971, Nr. 7, S. 136 f.