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Lot 1462 Dα

Certosina-Kassette

Auktion 1174 - Übersicht Köln
04.06.2021, 12:00 - Kunstgewerbe
Schätzpreis: 5.000 € - 6.000 €
Ergebnis: 5.625 € (inkl. Aufgeld)

Certosina-Kassette

Bein/Elfenbein, grün gefärbtes Horn, Zinn, Buchs, Ebenholz und Perlmutt auf Holzkern, Spiegel, gefärbtes Papier, Eisenbeschläge. Rechteckig, mit Klappdeckel und späteren Ballenfüßen. Umlaufender, fein intarsierter Certosina-Dekor, auf dem Deckel ein kleines Schachbrett. Innen ein runder Spiegel, ausgeschlagen mit marmorierter Tapete. Schloss verloren, kleinere Fehlstellen und Ausbesserungen, eine Rosette des Deckels aus Glas ersetzt, älter verfüllte Spannungsrisse im Holz des Bodens. H 8,7, B 21,1, T 13,5 cm.
Norditalien/ Venedig, Ende 15./ Mitte 16. Jh.

Der Typus dieses Kästchens geht zurück auf die Embriachi-Werkstatt, die Baldassare degli Embriachi (aktiv 1380 - 1410) in Florenz gründete und ab 1400 in Venedig betrieb. Sie spezialisierte sich auf Schatullen, die auf einen Holzkorpus aufgebaut und mit kleinen Reliefs aus Elfenbein oder Knochen belegt wurden. In ihrer Nachfolge entstanden viele ähnliche Produkte, die auch die Beeinflussung durch Objekte aus dem östlichen Mittelmeer und den arabischen Ländern aufweisen.

Provenienz

Süddeutsche Privatsammlung.

Literaturhinweise

Vgl. ein ähnliches Kästchen in der Sammlung Hanns Schell bei (bei Pall, Versperrbare Kostbarkeiten, Graz 2006, Nr. 29).
Vgl. das Spielebrett in der Sammlung The Metropolitan Museum of Art, Acc.No. 2010.109.4.

Ausstellung

Kostbar und Geheimnisvoll..., Miniaturmöbel und Schatzkästchen Sammlung Grothe, Museum Huelsmann, Bielefeld, Nr. 6.