Lot 2005 Dα

2011 wurden drei Doppelbildnisse des Renaissance-Malers Bonifacio Bembo getrennt, die die Münchner Kunsthändlerin Christina Haubs auf einer Münchner Antiquitätenmesse präsentierte und die, laut ihren Angaben, aus dem Besitz von Franz von Lenbach stammten. Eines wurde von einer Augsburger Sammlerin erworben, die anderen beiden von einem Münchner Sammler. Ein ungewöhnlicher Zufall führt die Werke in diesem Auktionskatalog wieder zusammen (siehe folgendes Lot).
Nach dem bisherigen Wissensstand stammen die Tafeln aus einem Dekorationszyklus eines Nonnenklosters in Cremona, das bereits im 16. Jahrhundert geschlossen worden war. Gleichgroße Bilder mit denselbem Kompositionsschema, die heute verstreut in unterschiedlichen Privatsammlungen und Museen verstreut sind, lassen den Schluss zu, dass es sich um ein umfangreiches Dekorationsprogramm gehandelt hat. Dafür spricht insbesondere die repetitive Darstellungsform der gemalten architektonischen Rahmung der Bildnisse sowie die immer wiederkehrenden, nur leicht veränderten Physiognomie der Damen und Herren, die abwechselnd auf diesen Bildern zu sehen sind. Ihre Entstehung ist um 1460/1470 zu datieren.