Jean-Laurent Mosnier, zugeschrieben - Portrait der Großfürstin Katharina Pawlowna - image-1

Lot 2094 Dα

Jean-Laurent Mosnier, zugeschrieben - Portrait der Großfürstin Katharina Pawlowna

Auktion 1175 - Übersicht Köln
05.06.2021, 11:00 - Gemälde und Zeichnungen 15.-19. Jh.
Schätzpreis: 3.000 € - 4.000 €
Ergebnis: 16.250 € (inkl. Aufgeld)

Jean-Laurent Mosnier, zugeschrieben

Portrait der Großfürstin Katharina Pawlowna

Öl auf Leinwand, auf Karton aufgezogen. 16 x 13,5 cm.

Unser kleinformatiges Portrait zeigt die russische Großfürstin Katharina Pawlowna (1788-1819), eine Tochter von Zar Paul I. und seiner zweiten Frau Marija Fjodorowna, einer geborenen Prinzessin von Württemberg. Nachdem Eheprojekte sowohl mit dem bayerischen Kronprinzen Ludwig als auch mit Napoleon Bonaparte gescheitert waren, wurde Katharina Pawlowna 1809 mit Herzog Georg von Oldenburg vermählt. Nach dessen frühem Tod 1812 heiratete sie vier Jahre später den württembergischen Kronprinzen Wilhelm und wurde nur wenige Monate später Königin von Württemberg. Nach ihrem frühen Tod im Alter von nur 30 Jahren ließ König Wilhelm I. eine Grabkapelle auf dem Württemberg bei Stuttgart errichten, in der sie 1824 beigesetzt wurde.
Das vorliegende Portrait der jungen russischen Großfürstin in einem mit Draperien und Säule ausgestatteten Interieur wurde bislang Johann Friedrich August Tischbein zugeschrieben, was Martin Franke, der Verfasser des Werkverzeichnisses zu diesem Künstler, jedoch mit guten Gründen ablehnt, und unser Werk vielmehr dem französischen Portraitmaler Jean-Laurent Mosnier zuweist, der sich bereits vor Tischbein von 1801 bis zu seinem frühem Tod am russischen Zarenhof aufhielt und zahlreiche Bildnisse von Mitgliedern der Zarenfamilie anfertigte. Franke sieht im vorliegenden Gemälde „eine in weiten Teilen fertiggestellte Ölskizze […], welche dem potentiellen Auftraggeber die Disposition der zu verfertigenden großformatigen Ausführung verdeutlichte. […] Die kleinformatige Arbeit dürfte um 1806/07 in St. Petersburg entstanden sein; eine großformatige Ausführung lässt sich im Oeuvre Mosniers bislang nicht nachweisen.“
Wir danken Dr. Martin Franke für die Zuschreibung an Jean-Laurent Mosnier und seine Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Werks.

Provenienz

578. Lempertz-Auktion, Köln, 12.-14.6. 1980, Lot 255. - Deutsche Privatsammlung.