Lot 2139 Dα

Auf einer reich punzierten und gravierten Goldgrundtafel zeichnet sich die mit Ölfarben fein gemalte Halbfigur der jungen Maria im Gebet ab - um ihr Haupt ein Nimbus mit der Inschrift "Sancta Maria virgo". Die Hände gefaltet, blickt sie zum Himmel hinauf. Ihr reich verziertes Gewand mit Perlen- und Edelsteinbesatz, der zart drapierte rosafarbene Stoff, ihr fein gelocktes Haar und ihr porzellanartiges Inkarnat sind meisterhaft gemalt. Ein nahezu identisches, jedoch vier Jahre früher datiertes Werk Ittenbachs wurde am 14. Mai 2010 bei Van Ham in Köln versteigert.
Unser Tafelbild befindet sich noch in seinem Originalrahmen, dessen Ornamentik die Darstellung Mariens ikonographisch ergänzt. Ein Eucharistiekelch oben mittig ist zu seiner Rechten und Linken mit der Datierung 22. Juli 1868 versehen. Hierbei könnte es sich um ein Stiftungsdatum handeln. Umschlossen wird der Kelch von einem den gesamten Rahmen umlaufendem Distel- und Astdekor. Eucharistiekelch und Distel verweisen in der christlichen Ikonografie auf das Leiden Jesu Christi.