Barend Cornelis Koekkoek - Bewaldete Landschaft mit Bauern - image-1

Lot 2140 Dα

Barend Cornelis Koekkoek - Bewaldete Landschaft mit Bauern

Auktion 1175 - Übersicht Köln
05.06.2021, 11:00 - Gemälde und Zeichnungen 15.-19. Jh.
Schätzpreis: 30.000 € - 35.000 €
Ergebnis: 112.500 € (inkl. Aufgeld)

Barend Cornelis Koekkoek

Bewaldete Landschaft mit Bauern

Öl auf Leinwand (doubliert). 30,5 x 35,5 cm.
Signiert unten links: B. C. Koekkoek.

Das kleinformatige, bis heute unbekannte Kabinettstück stellt den Eingang eines Waldes dar, links ein Waldbach, im Hintergrund eine Wassermühle und in der Bildmitte in einer sonnigen Waldlichtung zwei Packesel, eine Ziege und einige sich unterhaltende Menschen. Im Hintergrund verfolgen einige Menschen ihren Weg durch den Wald.
Das gut erhaltene Gemälde entstand 1836 in Kleve - wohin Koekkoek wegen der waldreichen Landschaft 1834 von Hilversum mit seiner jungen Familie übergesiedelt war - an einer Schnittstelle im Werk Koekkoeks. In der leichten Farbpalette wirkt die sehr naturalistische Frühphase des Gesamtwerks durch, in der Komposition, mit der bereits mächtigen, aber noch offenen Waldszenerie, weist das Gemälde aber bereits auf die nach 1840 entstandenen, oft sehr schweren Waldlandschaften voraus.
Zur Herkunft des Bildes gibt es auf der Rückseite des Rahmens dank zweier Aufkleber zwei Hinweise auf die Herkunft des Gemäldes. Der älteste Aufkleber befindet sich auf dem Keilrahmen und sagt aus, dass das Gemälde unter der Nr. 293 in einer Ausstellung in Königsberg i. Pr. ausgestellt war, wahrscheinlich im 1832 dort gegründeten und sehr bedeutenden Kunstverein. Das zweite Etikett stammt von dem Berliner Rahmenmacher George Gropius, der das Bild im April 1841 eingerahmt hat, was darauf hinweist, dass das Bild sich zu dieser Zeit wahrscheinlich in Berliner Privatbesitz befand. George Gropius (1802-1842) war Kunsthändler und Verleger. Diese beiden Aufkleber ermöglichen es, das Bild zu identifizieren mit dem Gemälde Koekkoeks mit dem zutreffenden Titel „Eine baumreiche Landschaft mit einem Waldbache“, das 1837 unter der Nummer 235 im Kunstverein Danzig, einem Kooperationspartner des Königsberger Kunstvereins, ausgestellt wurde, als „ Eigenthum des hrn. Stadtr. Reimer zu Berlin“ (vgl. R. Meyer-Breme: Die Ausstellungskataloge des Königsberger Kunstvereins im 19. Jahrhundert, Köln/Weimar/Berlin 2005, S. 66: 1837). Georg Andreas Reimer (1776-1842) war der bedeutendste Berliner Gemäldesammler seiner Zeit, dessen 1942 Bilder umfassende Sammlung in den Jahren 1842 und 1845 versteigert wurde.
Das Bild wird im neuen Werkverzeichnis der Gemälde B. C. Koekkoeks unter der Nr. 36/30 aufgenommen. Wir danken Herrn Dr. Guido de Werd für diesen Katalogbeitrag.

Provenienz

Deutsche Privatsammlung.