Carl Borromäus Ruthart - Hirschjagd - image-1

Lot 60 Dα

Carl Borromäus Ruthart - Hirschjagd

Auktion 1182 - Übersicht Köln
15.07.2021, 11:00 - The Exceptional Bernard De Leye Collection
Schätzpreis: 60.000 € - 70.000 €
Ergebnis: 75.000 € (inkl. Aufgeld)

Carl Borromäus Ruthart

Hirschjagd

Öl auf Leinwand (doubliert). 75 x 111 cm.

Jagdhunde ringen einen Hirsch nieder, sie verbeißen sich in den Nacken und die Hinterbeine des wehrlosen Tieres, ein weiterer Hirsch schleudert einen der Jagdhunde in die Luft, während ein drittes Tier durch einen beherzten Sprung der Meute zu entkommen sucht. Carl Borromäus Ruthart zeigt den heroischen Kampf der Hirsche gegen die entfesselte Meute der Jagdhunde. Die Tiere stellen die Protagonisten dieser Komposition dar, während der berittene Jäger nur in der Ferne, als Assistenzfigur, zu sehen ist.
Carl Borromäus Andreas Ruthart zählt zu den deutschen Künstlern des 17. Jahrhunderts, die ihre nach dem Dreißigjährigen Krieg darbende Heimat verließen, um in den europäischen Kunstzentren die Malerei zu erlernen und an den fürstlichen Höfen eine prestigeträchtige Anstellung zu finden. So sehen wir ihn in Rom, Venedig, Antwerpen, Wien und Graz. Die späten Jahre seines Künstlerlebens verbringt er im süditalienischen L´Aquila - als Frate Andrea in einem Kloster. In Antwerpen kommt er mit der naturalistischen Tiermalerei der flämischen Meister in Berührung, insbesondere der von Frans Snyders. Er erlernt die Malerei autodidaktisch und reüssiert zu einem der gefragtesten Tiermaler seiner Zeit.
Ruthart bereitete seine Gemälde durch Zeichnungen einzelner Tiere vor, die zuweilen von außerordentlicher Qualität sind. So verweist Dr. Fred Meijer, der die Zuschreibung an Ruthart bestätigt hat (schriftliche Kommunikation, 7.4.2021), auf eine Vorzeichnung für die Darstellung des fliehenden Hirsches, die einst auf dem englischen Auktionsmarkt angeboten worden ist (Auktion Christie´s, 31.5.1993, Lot 311).