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Lot 306 Dα

Armlehnstuhl zugeschrieben an Henry van de Velde

Auktion 1193 - Übersicht Berlin
07.05.2022, 11:00 - Preußen-Auktion & Berlin Salon
Schätzpreis: 10.000 € - 15.000 €
Ergebnis: 11.250 € (inkl. Aufgeld)

Armlehnstuhl zugeschrieben an Henry van de Velde

Mahagoni massiv, Flachpolsterung mit Gurten, dunkelgrünes Leder, martellierte Messingnägel. Das Leder leicht rissig. Optisch tadelloser, altersgemäßer Zustand mit schöner Holzpatina. H 79, B 60, T 59 cm.
Um 1898/99, die Ausführung Joseph Trier, Darmstadt, um 1902.

Die Nähe dieses Armlehnstuhls zu dem bekannteren, für Harry Graf Kessler entworfenen Möbel ist offensichtlich, auch wenn das hier gezeigte Exemplar bewegter und organischer wirkt. Der Rücken- und Armlehnenabschluss ist ebenso geschweift wie die Frontstollen und die vordere Zarge. Der durch Vertikalstreben entstandene Sitzkorb wirkt offener, einladender. Der Entwurf ist einige Jahre früher zu datieren, Jahre, in denen Henry van de Veldes Möbel nüchterner, sachlicher werden. Ein von Sembach reproduziertes Foto (S. 46) zeigt Henry van de Velde in seiner Wohnung in der Cranachstraße in Weimar, das vermutlich 1903 aufgenommen wurde. Der Armlehnstuhl, in dem er sitzt, kommt dem hier vorgestellten erheblich näher. Den Prototyp hat van de Velde schon in Brüssel entwickelt, für Leon Biart, um 1896. Beispiele dieser frühen Stühle besitzen heute das Nordenfjeldske Kunstindustrimuseum Trondheim und das Nationalmuseum Stockholm (NMK 109/1973).

Zertifikat

Es liegt kein Gutachten der Klassikstiftung Weimar vor.

Provenienz

Bedeutende europäische Privatsammlung.

Literaturhinweise

Vgl. „Pfingst-Ausstellung des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen in der Kunsthalle zu Düsseldorf“, in: Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein (Hg), 6/1903, S. 353.
Vgl. Sembach, Henry van de Velde, Stuttgart 1989, S. 96 f.