Runde Schale mit Rotem Drachen und K.H C.W.-Marke - image-1

Lot 1632 Dα

Runde Schale mit Rotem Drachen und K.H C.W.-Marke

Auktion 1196 - Übersicht Köln
20.05.2022, 10:00 - Kunstgewerbe inkl. hochbedeutender Mörser der Sammlung Schwarzach Teil IV.
Schätzpreis: 500 € - 1.000 €
Ergebnis: 4.750 € (inkl. Aufgeld)

Runde Schale mit Rotem Drachen und K.H C.W.-Marke

Porzellan, eisenroter Camaieudekor, Vergoldung. In der Spiegelmitte zwei sich umkreisende Fenghuang-Vögel (japanisch hō-ō). Um die Fahne zwei große goldgeschuppte Drachen und zwei chinesische Knoten mit Schriftrollen und Münze. Blaumarke Schwerter, unleserliches Presszeichen und geritzt I, purpurne Besitzermarke K.H C.W. D 19 cm.
Meissen, letztes Viertel 18./ erste Hälfte 19. Jh.

Die Arbeit an dem von König August III. georderten Dresdner Hofservice mit dem Roten Drachen begann Anfang November 1734. Lieferungen an das Japanische Palais, die Dresdner Hofkonditorei und Hofküche sind spätestens ab 1735 verzeichnet. Zunächst verließen die Geschirrteile die Manufaktur nur mit der unterglasurblauen Schwertermarke, also ohne weiteres Besitzerzeichen. Die purpurnen Buchstaben wurden erst den Nachbestellungen ab 1739/40 bzw. nach der Inventarisierung durch den Oberküchenmeister Christoph Wilhelm von Kessel am 10. Dezember 1764 aufgebrannt. Für die frühen Stücke des Services mit Rotem Drachen sind lediglich die Besitzermarken K.H.C. und K.H.K. für die Königliche Hof-Konditorei und die Königliche Hof-Küche in den Akten belegt.
Einen Eintrag über das purpurne K.H.C.W. als Besitzermarke für die „Königliche Hof-Conditorey Warschau“ gibt es nicht in dieser Zeit. Julia Weber fand die K.H C.W.-Marke erst in den Arbeitsberichten der Stücklohnmaler aus dem Jahr 1790, die Porzellane mit beliebten Servicedekoren auf diese Weise kennzeichneten.

Provenienz

Röbbig, München.
Pfälzische Privatsammlung.

Literaturhinweise

Das Service ausführlich besprochen bei Weber, Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, Bd. II, München 2013, 246 - 264. Zur K.H C.W.-Marke s. ibd. S. 259.