Paar Scheiben mit Allegorien nach Andries Both
Eglomisé in Lüsterfarben auf Blattgold und -silber und deckende Farben hinter farblosem Glas, ebonisiertes und vergoldetes Weichholz. Sehr fein gemalte und brillant erhaltene Darstellungen des Tastsinns ("t' Gevoel") und des Geruchssinns ("De Reuck"). Der Geruchssinn links unten monogrammiert "N.M.Sp. pinx.1756." Originale Rahmen H 31,5, B 26,7 cm.
Niklaus Michael Spengler, Bodensee/Konstanz, 1756.
Nikolaus Michael Spengler (1700 - 1776) entstammte einer Glasmalerfamilie aus Konstanz, die seit dem 16. Jahrhundert dieser Tätigkeit nachging. Es gibt wenige signierte und datierte Scheiben von seiner Hand, allerdings ist der Stil seiner Familie, die prachtvolle Gestaltung durch Verwendung von Lüsterfarben auf Blattgold und -silber, unverkennbar.
Als Vorlagen für beide Eglomiségemälde dienten Zeichnungen des Utrechter Künstlers Andries Both (1612/13 - 1641) aus der Serie der Fünf Sinne, die von seinem Bruder Jan Both (1618 - 1652) zwischen 1620 und 1638 gestochen wurden (s. Rijksmuseum Amsterdam obj.nr. RP-P-BI-4216 und RP-P-BI-4218).
Literaturhinweise
Zu Spengler s. Steiner, Goldglanz und Silberpracht. Hinterglasmalerei aus vier Jahrhunderten, Berlin 2015, Nr. 40 ff. - Ryser, Verzauberte Bilder. Die Kunst der Malerei hinter Glas von der Antike bis zum 18. Jahrhundert, München 1991, Abb. 275 ff.