Jacob van Walscapelle - Stillleben mit Hummer auf einem Zinnteller, Obst und Weingläsern auf einer Steinplatte - image-1

Lot 1564 Dα

Jacob van Walscapelle - Stillleben mit Hummer auf einem Zinnteller, Obst und Weingläsern auf einer Steinplatte

Auktion 1209 - Übersicht Köln
19.11.2022, 11:00 - Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen 14.-19. Jh.
Schätzpreis: 80.000 € - 100.000 €
Ergebnis: 94.500 € (inkl. Aufgeld)

Jacob van Walscapelle

Stillleben mit Hummer auf einem Zinnteller, Obst und Weingläsern auf einer Steinplatte

Öl auf Leinwand (doubliert). 62,5 x 50 cm.

Jacob van Walscapelle gehört zur Generation der niederländischen Stilllebenmaler der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, die vom Werk des Jan Davidsz de Heem und dessen Entwicklung des Prunkstilllebens besonders geprägt wurden. Die ebenso opulenten wie minutiös gemalten Werke von Walscapelle gehören heute zu den begehrtesten Stillleben des niederländischen Goldenen Zeitalters.
Auf dem vorliegenden Gemälde präsentiert der Künstler eine Fülle kostbarer und luxuriöser Lebensmittel und Gegenstände auf einer grauen, von einem skulptierten Putto getragenen Steinplatte. In einer von links unten nach rechts oben verlaufenden diagonalen Komposition springt vor allem der rote Hummer auf einem schräg gestellten Zinnteller ins Auge. Er wird auf der linken Seite von drei geöffneten Austern und auf der rechten Seite von blauen Weintrauben flankiert. Hinter dem Hummer erhebt sich eine chinesische Schale, gefüllt mit weiteren Trauben, einer Aprikose, zwei Pfirsichen, Brombeeren und Walnüssen. Durchbrochen wird die Diagonale der Komposition durch zwei prachtvolle Gläser, die sich vor dem tiefdunklen Hintergrund vor allem durch die Lichtreflexe und -spiegelungen abheben: ein außergewöhnliches Flügelglas mit achteckiger Kuppa sowie ein Deckelpokal „à la facon-de-Venise“, dessen reich ausgestaltete Spitze den höchsten Punkt der Komposition bildet.
Dr. Fred Meijer, dem wir für die Bestätigung der Eigenhändigkeit danken, datiert das vorliegende Gemälde von Jacob van Walscapelle auf die 1680er Jahre und damit ein wenig später als Sam Segal, der die Entstehung des Werks in seinem Gutachten auf ca. 1675 ansetzte.

Zertifikat

Sam Segal, Amsterdam, 12.3.1995.

Provenienz

Auktion Christie’s, New York, 11.1.1995, Lot 95. - Galerie Xaver Scheidwimmer, München. - Deutsche Privatsammlung.

Ausstellung

TEFAF, Maastricht, 11.-19.3.1995.