Günther Förg
Ohne Titel
2002
Acryl auf Leinwand. 220 x 220 cm. Signiert und datiert 'Förg 02'. - Mit geringfügigen Altersspuren.
Im Zuge seiner umfassenden, gattungsübergreifenden Auseinandersetzung mit der modernen Architektur verwendet Günther Förg vielfach architektonische Versatzstücke mit graphischem Charakter –Gitter, Treppen oder Fenster- in seinen Gemälden und Zeichnungen. Ein besonders eindrucksvolles, großformatiges Gemälde aus der seit 1985 entstehenden Werkgruppe der Fensterbilder kann in dieser Auktion angeboten werden.
Obgleich als Motiv eines Fensters identifizierbar, stellt Förg dessen abstrakte Qualität in den Vordergrund. Das architektonische Element wird hier zu einer reinen Komposition geometrischer Formen in der Fläche. Der malerische Duktus ist dabei in die Linien und Flächen eingeschrieben, die An- und Absatzpunkte und freien Schwungbewegungen des Pinsels bleiben sichtbar und machen die malerische Ausführung nachvollziehbar, mehr als handwerklichen Akt denn als individuelle Äußerung. „Die Hand des Künstlers lastet nicht, sie zögert nicht, sie scheint kaum etwas zu fühlen; dennoch bleibt sie beweglich, mitteilsam, spontan und sinnlich. Sie folgt zweifellos einem Plan. Sie bedient sich zu seiner Ausführung einfacher Elemente, die wie Bruchstücke aus Drahtzäunen, Mauern, Rosten etc. aussehen. Wenn der Maler einmal ein solches Element gewählt hat, bedarf es keiner weiteren ikonographischen oder inhaltlichen Überlegungen wie in der traditionellen Moderne. […] Der Betrachter sucht mittels der Malspuren in gewohnter Weise vielleicht noch das Maler-Ich; aber es hat sich weitmöglichst vom Gestus des Malers als Ausdruck der Seele zurückgezogen. Es deutet sich an, aber es gibt nichts von sich preis.“ (Siegfried Gohr, Günther Förg, make it new, Recklinghausen 2004, S.54)
Zertifikat
Wir danken Michael Neff vom Estate Günther Förg für die Bestätigung der Authentizität dieser Arbeit.
Provenienz
Direkt vom Künstler erworben; Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen