Jaspis-Henne von Fabergé
Jaspis, Gold, Rubine. Naturalistisch und detailliert ausgeführte Darstellung eines Huhns aus graublauem Achat. Zwei Rubin-Cabochons als Augen; die Beine und Füße aus fein ziseliertem 18karätigem Gold. Im originalen, samtgefütterten Holzetui; im Deckelinneren kyrillisch bezeichnet "FABERGÉ, ST. PETERSBURG, MOSKAU, LONDON". Unauffällige Restaurierung am Hals. Marken: Feingehaltstempel 72, Werkmeistermarke Henrik Emanuel Wigström (Goldberg Nr. 1536). H 5 cm.
St. Petersburg, Carl Fabergé, um 1907.
1907 bestellte Edward VII. bei Fabergé Miniaturausgaben sämtlicher Tiere, die das Königspaar auf ihrem Landsitz Sandringham in Norfolk hielten. Fabergé schickte den jungen Künstler Boris Frödman-Cluzel, um zu jedem Tier ein Wachsmodell anzufertigen, das später in Russland in Hartstein nachgeschnitten, mit Gold und Edelsteinen besetzt und nach London geschickt wurde. Die sog. Sandringham Commission umfasste unter anderem Hühner, Enten, Küken, aber auch Pferde, Hunde, Bullen und Schweine. Sie war von November 2021 bis Mai 2022 im Victoria and Albert Museum, London, ausgestellt: https://www.vam.ac.uk/articles/faberg%C3%A9-the-sandringham-commission
Wir bedanken uns bei Herrn Alexander v. Solodkoff für seine Expertise.
Provenienz
Westfälische Privatsammlung.
Literaturhinweise
Vgl. eine Henne aus der Sammlung Woolf, abgebildet bei Alexander von Solodkoff, Fabergé, Juwelier des Zarenhofes, Berlin 1995, Nr. 30. Zu den Steinschnitt-Skulpturen Fabergés vgl. auch Géza von Habsburg (Hrsg.), Fabergé - Cartier, Rivalen am Zarenhof, München 2004, S. 245 ff. Zum Sandringham-Auftrag vgl. Caroline de Guitaut, Fabergé's Animals, A Royal Farm in Miniature, London 2010, mit zahlreichen Abbildungen.