Peter Carl Fabergé lernte bei den größten Meistern seiner Zunft
Peter Carl Fabergé wurde am 30. Mai 1846 in Sankt Petersburg geboren. Der Sohn des hugenottischen Goldschmieds und Juweliers Gustav Fabergé kam schon als Kind mit dem Kunsthandwerk des Vaters in Berührung. 1860 zog die Familie nach Dresden, wo Peter Carl Fabergé ebenso wie sein jüngerer Bruder Agathon Fabergé eine ordentliche Ausbildung zum Goldschmied erhielt. Um auch für die kaufmännischen Aspekte des familieneigenen Geschäfts gewappnet zu sein, besuchte er außerdem die Dresdner Handelsschule. Als regelmäßiger Besucher des Grünen Gewölbes studierte er intensiv die dort ausgestellten Schätze, auch unternahm er Reisen durch Europa zu anderen berühmten Juwelieren, um deren Arbeit kennenzulernen; in Paris gastierte er bei Boucheron und Cartier. 1864 kehrte Peter Carl Fabergé nach Sankt Petersburg zurück und vervollkommnete seine Fähigkeiten bei Hiskias Pendin, dem Teilhaber und Freund seines Vaters. 1882, nach dem Tod Pendins, konnte Peter Carl Fabergé endlich seine eigenen Ideen und Vorstellungen verwirklichen und der internationale Aufstieg der Firma begann.
Kein Unterschied zwischen Original und Replik
Peter Carl Fabergé restaurierte und katalogisierte mit Hilfe seines Bruders Agathon Fabergé die große Schmucksammlung der Petersburger Eremitage. Dabei kam den Brüdern die Idee, selbst ähnliche Schmuckstücke zu entwerfen. Ihre ersten Eigenkreationen, die sie auf der Allrussischen Industrie- und Handwerksausstellung 1882 präsentierten, waren ein großer Erfolg und begeisterten nicht nur das Publikum, sondern vor allem auch Zar Alexander III., der einige kostbare Stücke erwarb und Peter Carl Fabergé mit einer Goldmedaille und dem Sankt-Stanislaus-Orden auszeichnete. Die Gunst der Zarenfamilie bescherte dem Haus Fabergé eine Vielzahl prestigeträchtiger und lukrativer Aufträge. In vielen Fällen handelte es sich um Repliken bestehender Schmuckstücke wie der russischen Kronjuwelen, die Fabérge mit so großer Meisterhaft ausführte, dass sich selbst der Zar nicht imstande sah, das Original von der Kopie zu unterscheiden. Als Kaiserlicher Hofjuwelier beschäftigte das Haus Fabergé über 700 Mitarbeiter in mehreren Niederlassungen in Moskau, Kiew, Odessa und London. Für den französischen Schriftsteller Émile Zola schuf er im Auftrag vermögender russischer Verehrer aus vergoldetem Silber eine Vase in »altrussischem Stil«.
Die Oktoberrevolution zerstörte das Lebenswerk
Peter Carl Fabergé musste infolge der Oktoberrevolution 1917 die schmerzhafte Zerstörung seines Lebenswerkes mitansehen: Sein Geschäft wurde enteignet, er selbst ins Exil vertrieben. Diese Entwicklung führte zu einer erheblichen Verschlechterung seines Gesundheitszustands. Peter Carl Fabergé starb am 24. September 1920 in Pully bei Lausanne, aber sein Werk, insbesondere seine berühmteste Schöpfung, das Fabergé-Ei, lebt weiter und hat nichts an Faszination verloren. Von 1989 bis 2009 wurde das Erbe der Firma Fabergé von der Pforzheimer Schmuckmanufaktur Victor Mayer weitergeführt. 1991 wurde die Verleihung des Friedensnobelpreises an den früheren Präsidenten der Sowjetunion Gorbatschow durch ein neugestaltetes und auf fünf Exemplare limitiertes Fabergé-Ei aus Gold, Silber, Email, Rubinen und Diamanten gefeiert. Der russische Geschäftsmann Wiktor Wekselberg holte neun Fabergé-Eier aus dem Nachlass des US-Unternehmers Malcolm Forbes für einen Kaufpreis zwischen 90 und 120 Millionen Dollar zurück in den Petersburger Schuwalow-Palast. Einige der originalen Fabergé-Eier gelten heute als verschollen.
Carl Fabergé - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden:
Carl Fabergé
Carl Fabergé
Carl Fabergé
Carl Fabergé
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