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Lot 79 D

Natalja Sergejewna Gontscharowa - Composition rayonniste

Auktion 1223 - Übersicht Köln
06.06.2023, 18:00 - Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 100.000 € - 120.000 €
Ergebnis: 107.100 € (inkl. Aufgeld)

Natalja Sergejewna Gontscharowa

Composition rayonniste
1913

Öl auf Leinwand. 130,5 x 100,5 cm. Gerahmt. Unten rechts braun monogrammiert 'N.G.'. - Mit schwachem Craquelé.

Das Jahr 1913 bildete den Höhepunkt in der noch jungen Karriere der russischen Malerin Natalia Gontcharova. Sie stand an der Spitze der avantgardistischen Moskauer Kunstszene, seit 1906 stellte sie in Paris, München und Berlin aus, war Mitglied verschiedener russischer Künstlergruppen und ab 1911 auch des Blauen Reiters in München.
Ihr bis dahin geschaffenes umfangreiches Werk zeichnete sich durch einen großen Stilpluralismus aus. Neben einem neoprimitivistischen Stil auf der Grundlage russischer Volkskunst experimentierte sie mit dem Kubofuturismus und erarbeitete, auf der Basis von Lichtexperimenten, gemeinsam mit ihrem Partner Michail Larionow den Rayonismus: „Ausgehend von der Vorstellung, dass das menschliche Auge nicht in erster Linie Gegenstände, sondern die von ihnen reflektierten Strahlen wahrnimmt, entwickelte sie gemeinsam mit Larionow die Theorie der rayonistischen Malerei, wonach, sozusagen als vierte Dimension, die immaterielle Ausstrahlung darzustellen sei.“ (Antje Birthälmer, in: Der Sturm. Zentrum der Avantgarde, Ausst. Kat. Von der Heydt-Museum, Wuppertal 2012, S. 155).
1913 veröffentlichte das Paar ihr rayonistisches Manifest, als erste russische Künstlerin wurde für Gontcharova in diesem Jahr eine riesige Einzelausstellung in Moskau ausgerichtet.
Bazetoux datiert auch die vorliegende großformatige „Composition rayonniste“ in dieses wichtige Jahr. Das Werk fasziniert durch die kristalline Formenexplosion, die sich mit sowohl architektonisch wie vegetabil anmutenden Elementen vielfältigen Assoziationen öffnet.

Werkverzeichnis

Bazetoux 585

Provenienz

Privatsammlung; Privatbesitz Belgien

Literaturhinweise

Anthony Parton, Goncharova. The Art and Design of Natalia Goncharova, Woodbridge 2010, S. 440, Farbabb. 578 (hier datiert auf 1920er/1930er Jahre)