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Lot 1381 Dα

Museales Pilgerpaar

Auktion 1230 - Übersicht Köln
17.11.2023, 10:00 - Kunstgewerbe - Silber, Porzelan, Faience
Schätzpreis: 25.000 € - 30.000 €

Museales Pilgerpaar

Porzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Beide Figuren auf hohen goldstaffierten, mit Blüten und Blättern belegten Postamenten stehend. Der Herr mit Wanderstab (ersetzt), schwarzer Pelerine, blauem Justaucorps und blauen Kniehosen, auf dem Kopf ein weißer, goldgeränderter Hut. Die Dame in schwarzer Pelerine mit roter Schleife, rot gestreiftem Mieder mit blauer Schnürung und blauem Rock mit goldener Rankenbordüre, auf dem Kopf ein schwarzer Hut, in der rechten Hand eine Jakobsmuschel haltend. Abgestrichene Böden und nur schwach erkennbare Blaumarke Schwerter, eine eisenrote Inv.Nr. 441. Beide Hände des Herrn wieder angefügt, der Stab mit der Pilgerflasche ersetzt, die Dame in der Taille, an beiden Handgelenken und am Umschlag der Pelerine restauriert, kleinere Restaurierungen an Postamenten und Blütenbelag. Herr H 28,8, Dame H 27,3 cm.
Meißen, wohl noch 1742, das Modell von Johann Joachim Kaendler (November / Dezember 1741).

Provenienz

Süddeutscher Privatbesitz, verst. Lempertz Köln Auktion 976 am 13. Mai 2011, Lot 48.

Literaturhinweise

Vgl. Kat. Masterpieces of European Porcelain, The Metropolitan Museum New York 1949, Nr. 273.
Vgl. Hackenbroch, Meissen and other continental porcelain faience and enamel in the Irwin Untermyer Collection, Cambridge 1956, Nr. 31, Taf. 28.
Vgl. Meister (Hg), Porzellan des 18. Jahrhunderts, Bd. II Meissen Höchst Frankenthal Ludwigsburg, Frankfurt 1967, S. 196 f., das Paar in der Sammlung Pauls Riehen.
Weitere Vergleichsstücke:
1. in der Porzellansammlung Dresden (ehemals Sammlung v. Klemperer) mit fast identischer Bemalung
2. im Bernischen Historischen Museum (Sammlung Kocher)
3. ein einzelner Pilger auf flacher Plinthe ehemals Sammlung Darmstaedter (Schnorr v. Carolsfeld, Sammlung Darmstaedter Berlin, verst. Rudolph Lepke Berlin am 21.-23. März 1925, Lot 70)
4. ein einzelner Pilger auf hohem Postament bei Kunze-Köllensperger, Collection Franz E. Burda. Meissen. Figuren, Dosen und Tafelgerät aus dem 18. Jahrhundert, 1997, Kat. Nr. 1.
Beide Figuren in den Arbeitsberichten Kaendlers vom November und Dezember: "1. Ein Einsiedler auf einem verzierten Postamente / 2. Eine hierzu accordierende Einsiedlerin." (Pietsch, Leipzig 2002, S. 87) sowie in der Taxa Kaendlers: " 1 Einsiedler auf einem verzierten Postament in gehöriger Kleidung mit Muscheln verziert, vor die Aebtißin nach Herfordt... 1 dazu gehörige Einsiedlerin, ebenfalls mit Muscheln verziert, mit einem Huth auf dem Kopfe." Die Auftraggeberin war Johanna Charlotte, geb. Prinzessin von Anhalt-Dessau, die von 1729 bis 1750 dem Damenstift in Herford vorstand." (Pietsch, Meißner Porzellanplastik, München 2006, Nr. 14 - 15). Pietsch verweist in diesem Text auch auf eine Rötelzeichnung von Antoine Watteau um 1709, die sich im Kupferstich-Kabinett Dresden befindet und möglicherweise Kaendler zu diesem Entwurf inspiriert haben könnte (Pietsch, München 2006, S. 21).