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Lot 9 Dα

Max Liebermann - Blumenstauden am Gärtnerhaus nach Osten

Auktion 1233 - Übersicht Köln
01.12.2023, 18:00 - Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 380.000 € - 420.000 €
Ergebnis: 680.400 € (inkl. Aufgeld)

Max Liebermann

Blumenstauden am Gärtnerhaus nach Osten
Um 1928

Öl auf Leinwand. 54 x 74 cm. Gerahmt. Unten links schwarz signiert 'MLiebermann'. - In sehr gutem farbfrischen Zustand, drei winzige Farbabbrüche in den pastosen Partien.

In außerordentlicher Kühnheit ist die Gartenansicht von Max Liebermann in ihrem diagonalen Verlauf dynamisiert. Die Blumenrabatten wuchern in sommerlicher Wildheit entlang des Wegs am Gärtnerhaus, hier lediglich als kleine Architekturdetails des rosafarbenen Dachanschnitts und der gelben Wandfarbe zitiert. Die Fenster der Villa selbst zeigen sich weitestgehend verschattet unter grünem Schutz der Hochhecke.
Nach Beginn des I. Weltkriegs hatte sich Liebermann aus politischen Gründen aus den Niederlanden, wo er einen großen Teil seines Werks bis zu diesem Zeitpunkt geschaffen hatte, an den Berliner Wannsee zurückgezogen und dort eines der letzten freien Seegrundstücke erworben. Fortan fokussiert sich der Maler auf seine nähere Umgebung, es entstehen zahlreiche Gemälde aus verschiedenen Winkeln seines großen, mit Alfred Lichtwark zusammen prachtvoll angelegten Gartens.
Im Jahr 1928 interessieren Liebermann die Rabatten, die den Weg entlang seines seitlich der Villa gelegenen Gartenhauses säumen, und wählt vornehmlich die diagonale Ansicht (vgl. Eberle 1928/5-1928/11). Im Vergleich zu diesen anderen Werken besticht unser Gartengemälde durch die Freiheit des kraftvollen malerischen Gestus, der die Farbe weitgehend autonom setzt, vom Gegenstand abstrahiert und dennoch die sommerlich beinahe flirrende Wärme der Szenerie vermittelt.

Werkverzeichnis

Eberle 1928/12

Provenienz

Auktion Rudolph, Hamburg, 28.9.1959, Lot 235 mit Abb.; Kunststudio Klewer, Berlin (1972); seitdem Privatsammlung Hessen