Lot 114 D

Der zunächst in Paris und später in München tätige amerikanische Maler Edward Cucuel arbeitete sowohl am Ammersee als auch am Starnberger See, wo eine Vielzahl seiner Gemälde entstanden ist. Auch das angebotene Leinwandbild „Nach der Siesta“ dürfte am Ufer eines der beiden bayerischen Seen gemalt worden sein. Im Schatten eines Baumes hat sich eine junge Frau auf einer Decke niedergelassen. Ihr schwarz-weiß gestreiftes Kleid steht farblich und maltechnisch in spannendem Kontrast zu der grün-blauen Umgebung, die nur sehr summarisch wiedergegeben ist. Der abgelegte Strohhut lässt darauf schließen, dass sie länger am Ufer verweilen möchte.
Cucuels bevorzugtes Motiv, Frauenporträts in lichtdurchfluteten Landschaften, ist bei diesem frühen Gemälde auf höchst wirkungsvolle Weise umgesetzt. So beweist er ein sicheres Gespür für die Komposition und den malerischen Effekt, den er mit einer bravourösen und letztlich auf Leo Putz zurückgehenden Technik verbindet. Durch den teils gemalten, teils gespachtelten Auftrag lässt er die Farben plastisch in Erscheinung treten.