Lot 126 D

Das mehrfach mit Werken der Rheinischen Expressionisten ausgestellte Gemälde „Parklandschaft mit Schwänen“ von Carlo Mense zeigt in leichter Aufsicht einen bewaldeten Park mit einem See und zahlreichen Spaziergängern. Auf dem Wasser und am Ufer befinden sich Schwäne. Besonders reizvoll gestaltete Mense die glatte Oberfläche des Wassers: Auf ihr spiegeln sich die umstehenden Bäume, die Schwäne und ein kleiner Ausschnitt des Himmels wider. Anhand alter Fotografien dürfte der dargestellte Park mit dem Hofgarten in Düsseldorf zu identifizieren sein, wo Mense seit spätestens 1913 lebte und sein Atelier unterhielt.
Die um 1912 entstandene Parklandschaft ist eines der wenigen Gemälde, das eine Auseinandersetzung Menses mit dem analytischen Kubismus offenbart. Im Jahr der Entstehung waren im Frühjahr und im Herbst im Rheinischen Kunstsalon Otto Feldmann und in der Sonderbund-Ausstellung in Köln kubistische Werke von Pablo Picasso und Georges Braque zu sehen, deren geometrisch aufgefächerte Formen Mense auf die Parklandschaft übertrug. Auch die überwiegend dunkle, tonige Farbigkeit deutet auf eine Orientierung an den um 1908 entstandenen Landschaften von Braque. Doch im Unterschied zu den Franzosen behielt Mense die letztlich vom Fauvismus stammenden, flächenhaften Formen bei, verschränkte sie miteinander und erzeugte so eine tiefenräumliche Landschaftsvorstellung.
Auf der Rückseite befindet sich das Bildnis eines Mannes im Frack, weißem Hemd und Fliege. Dabei dürfte es sich um ein Porträt des Malers Heinrich M. Davringhausen handeln.