Die Verurteilung der Susanna
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Lot 31 Dα

Die Verurteilung der Susanna Johann Peter Abesch, Sursee, um 1721.

Auktion 1237 - Übersicht Köln
16.11.2023, 10:00 - Hinterglasmalerei aus vier Jahrhunderten
Schätzpreis: 5.000 € - 15.000 €
Ergebnis: 16.380 € (inkl. Aufgeld)

Die Verurteilung der Susanna
Johann Peter Abesch, Sursee, um 1721.

Hinterglasmalerei mit transparenten Farben. Unten links signiert "Jo. Pet. von. Esch. pinxit". Minimale punktuelle Retuschen. Über Kreidegrund vergoldeter Weichholzrahmen H 68, B 91 cm.

Das Hinterglasgemälde folgt seitenverkehrt dem Stich von Jean Audran (1667 - 1756) nach dem Gemälde von Antoine Coypel (1661 - 1722), das heute im Prado Madrid hängt (acc.no. P002247).
Die Darstellung zeigt die Szene, bei der die beiden Ältesten vor Gericht falsch gegen Susanna aussagen, damit sie mit dem Tod bestraft wird (Daniel 13,28). Durch Daniels beherztes Eingreifen kommt die Wahrheit ans Licht, und Susanna wird verschont - die beiden Alten hingegen verurteilt.
Der 1666 in Ettiswil geborene Johann Peter Abesch ist einer der bedeutendsten Hinterglasmaler des 17. und frühen 18. Jahrhunderts. Man kennt ungefähr 85 signierte Hinterglasgemälde von seiner Hand. Von 1710 bis 1723 gestaltete er im Auftrag der Stadt Sursee für das Surseer Markt- und Rathaus nach französischen Grafikblättern vier großformatige Ölbilder auf Leinwand, darunter befand sich auch diese Darstellung der Susanna vor den Richtern, neben dem 1710 entstandenen Salomonischen Urteil, Esther vor Ahasver (1722) und der Steinigung des Sabbatschänders (1723).
Johann Peter Abesch verstand es wie kein anderer, seiner Hinterglasmalerei den Charakter eines großen Gemäldes zu verleihen. Nachdem um 1700 die Schweizer Tradition der Fenster- und Wappenschenkungen geendet hatte, nutzte Johann Peter Abesch die tradierte Technik, um neue Wege zu gehen. Er verhalf der Hinterglasmalerei in Sursee zu internationaler Aufmerksamkeit.

Provenienz

W. Fröhlich, St. Gallen.
Schweizer Privatbesitz.
Auktion Piasa, Paris 1998.
Auktion Koller, Zürich 2017.

Literaturhinweise

Vgl. Staffelbach, Geschichte der Luzerner Hinterglasmalerei von den Anfängen bis zur Gegenwart, Luzern 1951, Taf. 97, das Hinterglasgemälde nach Coypel von Anna Barbara Abesch im Schweizerischen Landesmuseum Zürich, datiert 1740.
Vgl. Berthelier/Geyssant, La peinture sous verre un art ancien toujours actuel, Chartres 2011, S. 44.
Vgl. ein weiteres Hinterglasgemälde mit demselben Motiv von Anna Maria Franziska Pfyffer von Altishofen von Sonnenberg, eine Schülerin von Johann Peter Abesch (Auktion Nagel, Stuttgart 2019).