Lot 54 Dα

In seiner Beurteilung von 1992 beschreibt Dr. Börsch-Supan die Verbindung des vorliegenden Bildes mit zwei Versionen der vier Elemente von Lancret, die heute verschollen sind. Eine gehörte einst dem Marquis de Bérighen, die andere einem Herrn Beaujon (G. Wildenstein, Lancret, Paris 1924). Diese Bilder waren kleine Kabinettstücke, die danach auch von unterschiedlichen Stechern in Kupfer gestochen wurden.
Die Darstellung des "Feuers" wurde von dem Kupferstecher B. Audran ausgeführt. Sicher zu Recht nimmt Dr. Börsch Supan an, dass es sich bei dem hier vorliegenden Bild um eine Supraporte handelt. Dafür spricht vor allem die ungewöhnliche Größe und das auffallend breite Format ebenso wie die die skizzenhafte und auf Fernwirkung konzipierte Gestaltung des Bildes.
Wie Watteau und Pater gehörte auch Nicolas Lancret zu den französischen Malern, die am Hofe Friedrich des Großen besonders geschätzt wurden. 26 Gemälde Lancrets befinden sich heute noch in den königlichen Schlössern von Berlin und Potsdam.