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Lot 87 Dα

Tabatière mit Falkenjagd in Emailmalerei

Auktion 1242 - Übersicht Berlin
20.04.2024, 11:00 - Berlin-Auktion
Schätzpreis: 4.000 € - 6.000 €
Ergebnis: 5.040 € (inkl. Aufgeld)

Tabatière mit Falkenjagd in Emailmalerei

Farbiges Maleremail auf Kupfer, graviertes und vergoldetes Kupfer. Außen sechsseitig und innen im Deckel bemalt mit feinsten Landschaften, exotischen Figuren, Jagd- und höfischen Szenen mit Musikinstrumenten. Einige Risse auf dem Boden und den Seitenflächen. H 3,5, B 6,5, T 5 cm.
Berlin, wohl Manufaktur Fromery, der Dekor Isaak Jacob Clauce oder Clauze, zugeschrieben, Mitte 18. Jh.

Die vorzügliche Staffierung der Tabatière dürfte Isaak Jacob Clauce (1728 - 1803), einem der besten Miniatur- und Emailmaler seiner Zeit, zuzuschreiben sein. Er erhielt seine Ausbildung 1739 bis 1747 in Augsburg beim Miniaturmaler und Kupferstecher Gustav Andreas Wolfgang. Danach bis 1753 war er als Emailmaler, vorwiegend als Dosenmaler, freischaffend in Berlin tätig. 1753 erhielt er eine Anstellung an der Meißener Porzellanmanufaktur. Nach der preußischen Okkupation kehrte er 1756 nach Berlin zurück, wo Gotzkowsky es sich als Verdienst anrechnete "den berühmten Miniaturmahler, Herrn Clause" für die Berliner Manufaktur gewonnen zu haben. Clauce verblieb in der späteren Königlichen Berliner Porzellanmanufaktur, wurde 1789 Vorsteher der Malereiwerkstatt.

Die farbige Emaildose der Manufaktur Fromery war eines der berühmtesten und europaweit vertriebenen Berliner Produkte. Der gelernte Goldschmied Pierre Fromery (1679 - 1738) hatte sich auf die Produktion von emailliertem Kupfer mit Goldauflagen spezialisiert. Er gründete einen großen Vertrieb für Galanteriewaren (Bürsten, Tabakdosen, Flakons), der nach seinem Tod von seinem Sohn Alexander übernommen wurde.

Literaturhinweise

Zu Clauce s. u.a. Baer, Druckgraphische Vorlagen, in: Baer/Baer/Grosskopf-Knaak, Von Gotzkowsky zur KPM. Aus der Frühzeit des friderizianischen Porzellans, Berlin 1986, S. 272 ff.
S.a. Rückert, Biographische Daten der Meißener Manufakturisten des 18. Jahrhunderts, München 1990, S. 141.