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Lot 1013 Dα

Johann König - Christus und die Samariterin am Brunnen

Auktion 1245 - Übersicht Köln
16.05.2024, 11:01 - Alte Kunst und 19. Jahrhundert, Teil I.
Schätzpreis: 50.000 € - 70.000 €
Gebot

Johann König

Christus und die Samariterin am Brunnen

Öl auf Kupfer. 23 x 33,5 cm.
Signiert unten rechts: Johan: König fec.

Vorliegendes Gemälde „Christus und die Samariterin“ dürfte bald nach Königs Rückkehr aus Rom in Augsburg entstanden sein. Gode Krämer datiert die Kupfertafel früher als eine 1620 datierte Version des Themas „Landschaft mit Christus und der Samariterin“ (Abb. 1) in der Berliner Gemäldegalerie (Inv.-Nr. 1941). In der undatierten Fassung „ist noch wesentlich mehr südliche Landschaft spürbar […] die Ruine ist authentischer und entspricht den Fernlandschaften, die ich um 1614-17 datieren würde.“ (schriftl. Mitteilung vom 19. März 2024). Die Landschaft in der Ferne ist aus lichten Strichen und Punkten in der bezeichnenden Manier Königs ausgeführt. Die Geschichte der Begegnung von Christus und der Samariterin am Brunnen (Joh. 4,1-30) wird im Berliner Gemälde eher entfernt im Mittelgrund der Landschaft gezeigt. Im vorliegenden Werk spielt die biblische Geschichte die Hauptrolle. Der Jakobsbrunnen ist in den Vordergrund gerückt. Die Frau lauscht der Predigt Christi und hat darüber den Krug vergessen, mit dem sie eigentlich Wasser aus dem Brunnen holen wollte. Die aus der Stadt kommenden Apostel nähern sich mit Erstaunen.
Beide Landschaften muten italienisch an. Die Ruine mit ihren übereinandergestellten Rundbögen aus langgezogenen Ziegelsteinen erinnert an das aufgehende Mauerwerk einer römischen Thermenanlage. Als Vorlage dürfte König auf seine Handzeichnungen nach antiken Bauten in Rom zurückgegriffen haben.
Wir danken Dr. Gode Krämer für Hinweise zur Katalogisierung dieses Lots. Er wird das Gemälde in sein Werkverzeichnis der Gemälde Königs aufnehmen.

Abb. 1/Ill. 1: Landschaft mit Christus und der Samariterin / Landscape with Christ and the Woman of Samaria, Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie, Berlin © XXXX

Provenienz

Sammlung Rudolf Doerr. - Douwes Fine Art, Amsterdam. - Slg. Hinrich Bischoff, Bremen. - Norddeutsche Privatsammlung.

Literaturhinweise

W. Drost: Adam Elsheimer und sein Kreis, Potsdam 1933, S. 161 (Bemerkung zu der Berliner Variante). - E. Mai (Hrsg.): Das Kabinett des Sammlers, Köln 1993, S. 150-152, Nr. 60, mit Abb. - A. Tacke: Die deutschen Gemälde des 17. Jahrhunderts: Kritischer Bestandskatalog, Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie, Petersberg 2020, S. 169-70, mit Abb.

Ausstellung

Als Leihgabe im Wallraf-Richartz Museum bis 2006.