Heinrich Bürkel
Schmiede in einem Gebirgsdorf
Öl auf Leindwand. 40,5 x 58 cm.
Signiert und datiert unten rechts: HBÜRKEL 1830.
Zwischen 1827 und 1857, also im Laufe von drei Jahrzehnten, malte Heinrich Bürkel rund 20 Bilder zum Thema „Schmiede im Gebirge“ (WVZ-Nr. 176-185). Unsere 1830 entstandene Version gehört zu den frühen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass das Gebäude der Schmiede, die Tiere und die Figuren nahe an den Betrachter herangeführt werden und der Maler der Staffage und dem Betrieb in der Schmiede eine größere Aufmerksamkeit widmet. Später wird sich das Verhältnis zugunsten des Landschaftsausschnitts verlagern und die Schmiede eher zu einem Detail in der Gesamtkomposition werden.
Das hier vorliegende frühe Werk - der Maler war zu diesem Zeitpunkt gerade 28 Jahre alt - zeigt die künstlerischen Wurzeln von Bürkel und seine Orientierung an Philips Wouwerman, dem Niederländer des 17. Jahrhunderts, dessen Gemälde insbesondere im späten 18. Jahrhundert sehr geschätzt wurden. Bürkel baut auf dieser Tradition auf, aber das Licht auf seinen Bildern und die Motive aus der bäuerlichen Bergwelt Bayerns, offenbaren die Innovationen des frühen 19. Jahrhunderts.
Provenienz
Privatsammlung G. Glenck, München. - Auktion Hugo Helbing, München, 9.-10.7.1935, Lot 7 (Zuschlag: 990 RM). - Privatsammlung Gossner, München. - Auktion Hugo Ruef, München 19.-21.6.1996, Lot 1127.
Literaturhinweise
Weltkunst, Jg. IX, Nr. 29/30, 28.7.1935, S. 5. - Luigi von Buerkel: Heinrich Bürkel. Ein Malerleben der Biedermeierzeit, München 1940, Nr. 59 (irrtümlich mit der Angabe, dass das Bild 1829 im Kunstverein München ausgestellt war). - Hans-Peter Bühler u. Albrecht Krückl: Heinrich Bürkel. Mit Werkverzeichnis der Gemälde, München 1989, Nr. 179, Abb. S. 243.