Werner Heldt - Stilleben auf der Straße - image-1

Lot 673 Dα

Werner Heldt - Stilleben auf der Straße

Auktion 842 - Übersicht Köln
28.05.2003, 10:30 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 22.000 € - 25.000 €
Ergebnis: 31.860 € (inkl. Aufgeld)

Aquarell, Tuschpinsel und Kohlezeichnung auf elfenbeinfarbenem Büttenpapier 48 x 61 cm, unter Glas gerahmt. Unten rechts mit Bleistift monogrammiert und datiert WH 49 sowie rückseitig betitelt "Komposition". - Rückseitig auf der Rahmenpappe mit Ausstellungsaufkleber. - Am Ober- und Unterrand mit kleineren Knicken, z.T. werkprozeßbedingt. Leicht gebräunt. Rückseitig an den oberen Ecken auf Passepartout-Unterlage montiert.
Seel 594

"Wie kein anderer Künstler dieses Jahrhunderts ist Werner Heldt der Maler Berlins, der Maler Berliner Elegien, angesiedelt in der Nähe des Schweigens. Werner Heldt hat Berlin gemalt, als wäre es die einzige Welt, als hätte es nie und nirgends etwas anderes gegeben als diese Stadt, ihre endlosen Straßen, ihre abweisenden Fronten, ihre unbetretbaren Wohnungen." (Wieland Schmied, Werner Held, Köln 1976, S. 21)
Wie bei vielen der in den Nachkriegsjahren entstandenen Stadtlandschaften sind auch bei der vorliegenden Arbeit Hausfassaden um einen Platz herum angeordnet, deren kunstvolles Arrangement einerseits stillebenhaft anmutet und andererseits in seiner Unbelebtheit Lautlosigkeit und Menschenleere verbildlicht. So ist es tatsächlich Lautlosigkeit und nicht eine natürliche Stille, die hier die Szenerie beherrscht, und die wie bei den italienischen Metaphysikern, beispielweise bei De Chirico, das rätselhafte Bildgeschehen begleitet.

Werkverzeichnis

594 Seel

Provenienz

Privatsammlung Berlin

Ausstellung

Hannover 1968 (Kestner-Gesellschaft), Werner Heldt - Retrospektive, Kat. Nr. 274