Lot 69 D

Bereits seit 1959 hat Castellani in der homogenen Werkgruppe der "superficie" Leinwände durch Hinterpolstern und Unterlegen von Nagelreihen moduliert. Durch die Punktierung der monochromen Fläche werden rhythmisch-serielle Effekte erzielt. Das zentrale Thema Castellanis, Licht und Raum, wird so auf subtile Weise untersucht. Die "Räumlichkeit des Bildes", der Wechsel des einfallenden Lichts wie auch die Änderung der Spannung durch unterschiedliche Perspektiven sind die entscheidenden Phänomene, die der Künstler erforscht. Seine von analytischer Vorgehensweise geprägte Methode hat Castellani über Jahrzehnte fortgesetzt, ohne dass die Arbeiten repetitiv erscheinen. 1980 äußerte er über sein Werk: "In my work can be found a series of eliminations, of rejections and therefore of choices, and this process should be recognizable. [...] Colour has no very precise meaning: I've done a few pictures in colour, but it was like putting a filter over a source of light, applying colour to a picture had no other meaning to me." (Enrico Castellani, in: Atti dell'incontro all'Accademia di Belle Arti di Perugia, Perugia 1982, S.47).