Wilhelm Leibl - BILDNIS DES MALERS RUDOLF HIRTH DU FRÊNES. - image-1

Lot 1451 Dα

Wilhelm Leibl - BILDNIS DES MALERS RUDOLF HIRTH DU FRÊNES.

Auktion 920 - Übersicht Köln
17.05.2008, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 7.000 €
Ergebnis: 50.400 € (inkl. Aufgeld)

Wilhelm Leibl

BILDNIS DES MALERS RUDOLF HIRTH DU FRÊNES.
1

In einem Brief an die Eltern vom 17. Dezember 1865 berichtet Wilhelm Leibl von seinem vergeblichen Bemühen, in die Klasse Karl Theodor von Pilotys an der Münchener Akademie aufgenommen zu werden. Leibl entschloss sich daraufhin, in die Klasse Arthur von Rambergs einzutreten. Dieser Entschluss sollte wichtig werden für den jungen Künstler, denn in der Klasse Rambergs lernte er jene Künstler kennen, mit denen er gemeinsam ein Atelierhaus in der Schillerstrasse bezog und die später den Kern des "Leibl-Kreises" bilden sollten: Theodor Alt, Johann Sperl und Rudolf Hirth du Frênes.
Rudolf Hirth du Frênes, dessen Bildnis von der Hand Leibls wir hier sehen, erfuhr seine erste künstlerische Ausbildung zunächst an der Nürnberger Kunstschule, bevor er an die Münchener Akademie die Klassen von Hermann Anschütz und eben Arthur von Rambergs besuchte. Den größten Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung hatten jedoch nicht diese beiden Lehrer, sondern Wilhelm Leibl und Gustave Courbet.
Rudolf Hirth du Frênes ist in diesem Künstler- und Freundschaftsbildnis im Dreiviertelprofil dargestellt. Lange blonde, in Locken fallende Haare umrahmen ein ernstes Gesicht, aus dem heraus zwei nachdenkliche Augen den Betrachter eindringlich mustern. Die Ernsthaftigkeit dieses Bildnisses wird gesteigert durch die gerade Haltung des Dargestellten ebenso wie durch das Fehlen jeglicher Repräsentativität sowie jeglicher Dandy- oder Bohemehaftigkeit, wie sie anderen Künstlerbildnissen Leibls, etwa jenes von Wilhelm Trübner oder Pal Szinyei von Merse, eignet.

Provenienz

Prof. R. Hirth du Frênes, München; Frankfurter Kunsthandel 1902; Frau A. Ullmann, Frankfurt am Main 1930; Galerie C. Nusser, München 1953; Slg. Georg Schäfer, Schweinfurt.

Literaturhinweise

J. Mayr: Wilhelm Leibl, Berlin 1906, S. 176; G. J. Wolf: Leibl und sein Kreis, München 1923, S. 2, Abb. S. 29; E. Waldmann: Wilhelm Leibl, Berlin 1930, Nr. 68, S. 109, Abb. 68.
Verso mit einem Ausstellungsetikett "Volkswagen GmbH Ausstellung Wilhelm Leibl 3. bis 17. Oktober 1954".

Ausstellung

Gedächtnisausstellung für Wilhelm Leibl, Köln und München 1901; Wilhelm Leibl, Köln und Berlin 1929.