Carl Rottmann - BAYERISCHE VORALPENLANDSCHAFT - image-1

Lot 1276 Dα

Carl Rottmann - BAYERISCHE VORALPENLANDSCHAFT

Auktion 939 - Übersicht Köln
16.05.2009, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 5.000 € - 8.000 €
Ergebnis: 27.600 € (inkl. Aufgeld)

Carl Rottmann

BAYERISCHE VORALPENLANDSCHAFT

Öl auf Papier auf Pappe. 25 x 35 cm.

In einer Stellungnahme zu dieser bisher unbekannten Arbeit von Carl Rottmann schreibt Erika Rödiger-Diruf: "Es handelt sich bei diesem Werk um eine Ölstudie vor der Natur, bei der die Vorzeichnung in Tusche vor allem im Bereich der Schäfer-Tiergruppe noch sichtbar geblieben ist. Das Motiv ist bislang unbekannt, doch hat Rottmann vor allem in den 1820er Jahren mehrere bayerische Kompositionen geschaffen, in denen laut alter Beschreibung eine ländliche Staffage vorhanden war. Stilistisch deutet Vieles darauf hin, dass die Studie um 1828 entstanden ist. Hierfür sprechen das Kolorit, die Art des Baumschlags und der Duktus in der Formgebung der Buschformationen sowie Details wie der gebogene Ast am unteren Stamm des einzelnen Baumes rechts: Ähnlich charakteristisch findet sich ein solcher Ast auf dem Gemälde Rottmanns Palermo von 1828, das sich in der Hamburger Kunsthalle befindet (vgl. Ausst.Kat. "Landschaft als Geschichte. Carl Rottmann 1797-1850 Hofmaler König Ludwigs I.", Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung München, 1998, Nr. 78, S. 201). Ebenso authentisch sind der Bildaufbau, die Gestaltung der Wolken und die wunderbar klare wie detailreiche Durchbildung der Ferne für die Hand des Künstlers.
Nachdem Rottmann ab 1829 mit dem Italienzyklus beschäftigt ist, findet sich diese Art der bayerischen ländlichen Idylle in seinem Werk nicht mehr und wenn, dann in einem gewandelten Stil. Landschaftsstudien wie diese wurden schon zu Rottmanns Lebzeiten lobend erwähnt, weshalb es umso erstaunlicher ist, dass bisher erst sehr wenige bekannt geworden sind."

Links unten in Bleistift von fremder Hand: "C".

Verso: Handschriftlich mit Tinte auf altem aufgeklebtem Zettel, bei dem ringsum Teile fehlen: "(Die?) an Herr F. Donner verkaufte Ölskizz(e) (...) Rottmann Gegend aus dem bairischen Hochgebirge (ko)mmt aus der Sammlung meines Vater(s) (He)rrn L.F.Winter, Buchändler u. Bürgermei(ster) (...) Heidelberg und daselbst im Jahre 1858 verstor(ben) (...) war aus des Meister Händen unmitt(elbar) (in?) seinen Besitz übergegangen. (F)rankfurt, (d)en 8 ten October 1866."

Provenienz

Privatsammlung Brüssel.