David Teniers d. Ä. - LANDSCHAFT MIT VERSTOSSUNG DER HAGAR - image-1

Lot 1031 Dα

David Teniers d. Ä. - LANDSCHAFT MIT VERSTOSSUNG DER HAGAR

Auktion 947 - Übersicht Köln
21.11.2009, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 10.000 € - 15.000 €
Ergebnis: 33.600 € (inkl. Aufgeld)

David Teniers d. Ä.

LANDSCHAFT MIT VERSTOSSUNG DER HAGAR

Öl auf Holz. 94 x 65 cm.

Verso ein Klebeetikett "No. 19. A. Elsheimer"

Das Oeuvre David Teniers des Älteren ließ sich lange Zeit nicht klar konturieren, seine Gemälde wurden wechselweise Jacob Pynas, Pieter Lastman, Paul Bril oder - am häufigsten - Adam Elsheimer zugeschlagen. Dies hat erst die Teniers-Monographie von Duverger und Vlighe sowie die jüngste Forschung zur Elsheimer-Nachfolge geändert (vgl. Erik Duverger u. Hans Vlieghe: David Teniers der Ältere. Ein vergessener flämischer Nachfolger Adam Elsheimers, Utrecht 1971; Ausst.-Kat. Frankfurt 2006: Im Detail die Welt entdecken. Adam Elsheimer 1578-1610, Frankfurt 2006).
Auch diese „Landschaft mit Verstoßung der Hagar“ wurde in der Vergangenheit Adam Elsheimer zugeschrieben, bei dem David Teniers d. Ä. in Rom gelernt hat. Die Komposition der Landschaft insgesamt wie auch einzelne Bildmotive sprechen jedoch für David Teniers d. Ä. als Autor dieses Werks: Die Gestaltung der männlichen Figur, das auffällige Wurzelwerk am linken unteren Bildrand, die abgeknickten Äste rechts, die runden Felssteine, die zwischen Vorder- und Mittelgrund vermitteln oder der Nadelbaum, der zwischen den Laubbäumen zu sehen ist, lassen sich mit Motiven in anderen Gemälden des Künstlers vergleichen (vgl. dazu Duverger/Vlieghe, passim).
David Teniers verlegt die Verstoßung der Hagar in eine unwirtliche flämische Waldlandschaft, die Ödnis ist durch die abgeknickten, verdorrten Äste und die felsige Landschaft angedeutet. Es stellt sich die Frage, inwieweit Teniers für die Gestaltung dieses alttestamentarischen Themas durch den Kreis um Pieter Lastman angeregt wurde.

Wir danken Herrn Christian Tico Seifert, National Gallery of Scotland, Edinburgh, für Hinweise zur Zuschreibung an David Teniers d. Ä., sowie Frau Marijke de Kinkelder, Rijksbureau voor kunsthistorische Dokumentatie, Den Haag, für ihre Bestätigung der Zuschreibung.