Meister der Heiligen Sippe, zugeschrieben - DIE MESSE DES HL. GREGOR - image-1

Lot 1527 Dα

Meister der Heiligen Sippe, zugeschrieben - DIE MESSE DES HL. GREGOR

Auktion 956 - Übersicht Köln
15.05.2010, 00:00 - Slg. Steinmetz - Slg. Härle
Schätzpreis: 60.000 € - 80.000 €
Ergebnis: 139.200 € (inkl. Aufgeld)

Meister der Heiligen Sippe, zugeschrieben

DIE MESSE DES HL. GREGOR

Öl auf Holz (parkettiert). 105 x 63 cm.

Das Bildmotiv der Messe des Heiligen Gregor taucht in der Malerei erst gegen Ende der Gotik auf. Die Legende berichtet, dass während Papst Gregor eine Messe in S. Croce in Gerusalemme in Rom zelebrierte, ihm und allen Anwesenden der gemarterte Christus auf dem Altar erschien. Dies geschah, um die Zweifel an der Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi nichtig zu machen. Das Motiv diente also dazu, Gläubigen und Zweifelnden das Wesen der Eucharistie zu verdeutlichen.
Zur Verbreitung des Themas trug der Kupferstich von Israel van Meckenem aus dem Jahre 1495 bei. Dem Kupferstich liegt seinerseits ein Mosaik des 13./14. Jahrhunderts aus der römischen Kirche S. Croce in Gerusalemme zugrunde. Dieses Mosaik begründete seinerzeit die westeuropäische Tradition, Christus als "Schmerzensmann" darzustellen. Bilder, die in enger Anlehnung an das Mosaik entstanden sind, erhielten den Namen "Gregorianischer Schmerzensmann".
Unser Bild zeigt Christus umgeben von Engeln und den Leidenswerkzeugen auf dem Altar, während vor ihm der Papst kniet und hinter diesem zwei Diakone und seitlich des Altares zwei Kardinäle ebenfalls knieend dem Wunder beiwohnen. Im Vordergrund gruppieren sich zwei Stiftergruppen um ihren jeweiligen Schutzheiligen, Johannes Evangelist und Stephanus. Darunter sind sieben teils identifizierbare Wappen dargestellt.

Provenienz

Sammlung Richard von Schnitzler, Köln. - Sammlung Seligmann, Köln. Sammlung H. Becker, Dortmund. - 500. Lempertz-Auktion, Köln, 29.11.-6.12.1968, Lot 27.

Literaturhinweise

Walter Bombe: Die Sammlung Richard von Schnitzler, Cöln. In: Der Cicerone 9, 1917. - Eugen Lüthgen: Rheinische Kunst des Mittelalters aus Kölner Privatbesitz. In: Forschungen zur Kunstgeschichte Westeuropas Bd. I, Bonn/Leipzig 1921. - Harald Brockmann: Die Spätzeit der Kölner Malerschule, Leipzig 1924, S. 51. Alfred Stange: Kritisches Verzeichnis der deutschen Tafelbilder, Bd. 1, 1967, S. 94, Nr. 280. - Karsten Kelberg: Die Darstellung der Gregorsmesse in Deutschland. Diss. Münster. - Marga Kessler-van den Heuvel: Der Meister der Heiligen Sippe, Frankfurt 1987, S. 366 (als nicht eigenhändiges Werk).

Ausstellung

1979 Centraal Museum, Utrecht, Nr. 14. - 1983 Schnütgen-Museum, Köln. 1995. - "Vom Jenseits ins Diesseits", Hessisches Landesmuseum Darmstadt , Nr. 12. - Stadmuseum Lindau 2007, Nr. 31.