Lot 1643 Dα

A. Brouwer war vermutlich ein Schüler von Frans Hals in dessen Haarlemer Atelier, bevor er ab 1626 als selbständiger Maler arbeitete. Um 1631 siedelte er nach Antwerpen über, wo er sich mit P. P. Rubens anfreundete, der mehrere Gemälde Brouwers besaß. Neben einigen reinen Landschaftsgemälden widmete sich der Künstler vor allem der bäuerlichen Genremalerei, wobei häufig Szenen in oder vor einem Wirtshaus mit Karten spielenden oder sich streitenden Bauern gezeigt werden. Waren die frühen Bilder noch „oft etwas grellfarbig und ins Derbe karikierend" (W. Bernt), so wird das Kolorit zunehmend differenzierter und feiner. 1638 ist Brouwer in Antwerpen vermutlich an der Pest gestorben.

In seinem ausführlichen Gutachten schreibt Willem van de Watering im Vergleich mit dem Gemälde „Kegler an der Düne" im Kgl. Museum der Schönen Künste, Brüssel (Inv. Nr. 2854): „Die „Kegler" und die „Zwei Bauern bei der Dorfschenke" weisen sowohl im Kolorit wie in der Technik der Malerei gemeinsame Charakteristiken auf. Zuerst zeigen beide Gemälde dasselbe Hellgrün und Braun in der Landschaft bzw. in der Architektur oder damit vergleichbaren Details, sowie ein ähnliches über braunem Grund gemaltes Graublau des Himmels nebst Weiss der runden Wolkenpartie. Der Farbauftrag ist in beiden Gemälden sehr flüssig, eine Charakteristik der Landschaften von Brouwer überhaupt. Auffallend am vorliegenden Gemälde ist die Leichtigkeit der Pinselführung, namentlich in der Detaillierung der Häuserreihe: dort sind die einzelnen, äußerst delikaten Farbabstufungen in virtuosester Weise und mit sicherer, die Struktur der Gebäude definierenden Hand mit wenigen, flotten Pinselstrichen zustande gebracht."