James Brown

James Brown wurde 1951 in Los Angeles geboren. Er erwarb zunächst seinen Bachelor of Fine Arts am Immaculate Heart College in Hollywood und verbrachte im Anschluss einige Jahre in Paris, wo er die École nationale supérieure des beaux-arts de Paris besuchte, mit deren klassischer Ausrichtung er allerdings nur schlecht zurechtkam. Trotz dieser Missstimmung blieb er zunächst in Paris, unternahm aber mehrere Reisen durch Europa und zeigte sich tief beeindruckt von der italienischen Malerei der Renaissance und des Mittelalters. Seine erste Ausstellung bespielte James Brown 1983 nach seiner Rückkehr in die USA in der New Yorker Galerie von Tony Shafrazi (*1943) – an der Seite von Künstlern wie Jean-Michel Basquiat (1960–1988), Donald Baechler (1956–2022) und Keith Haring (1958–1990). In seinem Schaffen dieser Zeit vermischte er modernistische Prinzipien mit Einflüssen traditioneller indigener Kunst.

James Brown wurde in den 1980er-Jahren sehr erfolgreich in den Galerien und Museen New Yorks, weil er dem Bad Painting und Neoexpressionismus der zu dieser Zeit angesagten East-Village-Maler verwandt schien. Seine Werke waren in der Leo Castelli Gallery, in der Gagosian Gallery und in der Pace Gallery zu sehen; in Neapel präsentierte Lucio Amelio (1931–1994) Browns Arbeiten einem europäischen Publikum. Nach dem Verschwinden der East-Village-Kunstszene verlegte der Künstler seinen Ausstellungsschwerpunkt nach Europa. Mehrere Jahre lang pendelte James Brown zwischen New York und Paris hin und her, ehe er 1995 mit seiner Frau Alexandra (geb. Condon) nach Mexiko zog. Im Tal von Oaxaca lebten sie mit ihren zwei Söhnen und einer Tochter neun Jahre lang auf einer Hacienda. In dieser Zeit stellte James Brown nicht nur immer wieder sein malerisches Werk in Mexiko, Europa und den USA aus, sondern widmete sich gemeinsam mit seiner Frau auch verschiedenen künstlerischen Projekten abseits der Malerei.

James Brown und seine Frau Alexandra gestalteten in Zusammenarbeit mit mexikanischen Künstlern Teppiche, die nach traditioneller mexikanischer Art gewebt wurden und entwickelten aus diesem Verfahren im Anschluss eine Reihe von Kunstbüchern, die diese und ähnliche Motive enthielten. Neben seinen weltweit ausgestellten Gemälden hat James Brown auch Skulpturen und Collagen geschaffen, wobei er auf unscharfer Grenze zwischen Figuration und Abstraktion wandelte. Auf vielen seiner an sich unrealistischen Darstellungen sind dennoch deutlich Gesichter und Gegenstände zu erkennen, während manche abstrakte Szenerie an Sternenkonstellationen und Felsformationen erinnert. Die Kunstkritikerin der New York Times Martha Schwendener würdigte Browns Collagen als Aktualisierungen der kubistischen Kunst von Pablo Picasso (1881–1973) und Georges Braque (1882–1963).

 

James Brown und seine Frau Alexandra kamen am 22. Februar 2020 in bei einem Autounfall in Mexiko ums Leben.