Fritz Ebel

Fritz Ebel – Der Vater unterstützte die künstlerische Neigung

Fritz Ebel wurde am 21. April 1835 als Friedrich Carl Werner Ebel in Lauterbach, Hessen geboren. Der Sohn des Landgerichtsassessors Friedrich Ebel und seiner Frau Louise Ebel (geb. Diehm) besuchte das Gymnasium in Büdingen und absolvierte eine Apothekerlehre in Lauterbach, die er 1853 in Darmstadt mit dem Examen in Pharmazie beschloss. Während seines Aufenthalts in Darmstadt entdeckte Fritz Ebel seine Leidenschaft für die zeitgenössische Malerei. Obwohl er zunächst als Apothekergehilfe arbeitete, reifte in ihm der Wunsch, Maler zu werden, ein Ansinnen, dem sein Vater großes Verständnis entgegenbrachte. Friedrich Ebel hatte in seinen Jugendjahren selbst ein großes Talent für die bildende Kunst gezeigt, war von seinen Eltern aber zu einem Jurastudium genötigt worden. Jetzt unterstützte er die Neigungen seines Sohnes, der 1855 Privatschüler bei dem Darmstädter Hofmaler August Lucas wurde. Dieser zeigte sich angetan von der Begabung seines Schülers und riet Fritz Ebel, an der neu gegründeten Kunstschule in Karlsruhe zu studieren.

Selbstständiger Landschaftsmaler in Düsseldorf

Fritz Ebel folgte Lucas' Rat und setzte seine Studien von 1856 bis 1861 bei dem Landschaftsmaler Johann Wilhelm Schirmer an der Karlsruher Akademie fort. Diese Lehrjahre prägten die Malweise Ebels maßgeblich; der Einfluss Schirmers ist vor allem in den frühen Werken deutlich zu erkennen. Schirmer legte großen Wert darauf, dass seine Schüler die Natur genau studierten und auf der Grundlage dieser Skizzen ihre Bilder in der Werkstatt komponierten. 1862 zog Ebel nach Düsseldorf und ließ sich dort als selbstständiger Landschaftsmaler nieder. Im Spatzengarten in der Rosenstraße lebte er in einer Wohngemeinschaft mit seinen Malerkollegen August Kessler, Eugen Bracht und Carl Harveng; später bezog er eigene Räume in der Immermannstraße. In Düsseldorf gehörte Fritz Ebel auch dem Künstlerverein Malkasten an. Im Lauf seiner Karriere spezialisierte sich der Künstler immer stärker auf Waldszenen; Anregungen für seine Landschaftsbilder holte er sich auf verschiedenen Reisen durch das bayerische Hochland, Oberitalien und Tirol.

Naturnahe Waldlandschaften brachten den Erfolg

Fritz Ebel erreichte in den 1870er Jahren den Höhepunkt seines Schaffens. Er hatte seinen eigenen Stil entwickelt, schuf vor allem prachtvolle Darstellungen des deutschen Buchenwaldes. Hatte er seine Karriere im Gepräge der Spätromantik begonnen, malte er später hauptsächlich naturnah und realistisch; in seinen späten Jahren machten sich leise Einflüsse des Impressionismus bemerkbar. Seine 1871 geschlossene Ehe mit Anna Spicker verlief harmonisch und brachte zwei Töchter und einen Sohn hervor. Eine Zäsur bedeutete der Tod des Vaters am 5. August 1873: Von diesem Tag an hörte Ebel auf, Tagebuch zu führen, und die Zeugnisse seines Lebens werden spärlich. In späteren Jahren besuchte er häufig Malente in der »Holsteinischen Schweiz«, wo sich eine Malerkolonie gebildet hatte, der zahlreiche bekannte Landschaftsmaler und ehemalige Schüler Johann Wilhelm Schirmers angehörten. Auch Ebel selbst nahm Privatschüler an, sein berühmtester war der Maler Adolf Eduard Storck. 1884 stellte Ebel im Londoner Kristallpalast aus und erhielt eine Bronzemedaille.

Fritz Ebel starb am 20. Dezember 1895 in Düsseldorf.