Johann Christian Klengel

Johann Christian Klengel - Umfassender Malunterricht bei Bellotto, Hutin, Mietzsch und Dietrich

Johann Christian Klengel wurde am 5. April 1751 in Kesselsdorf geboren. Seine frühe Kindheit liegt im Dunkeln, aber er soll als Hütejunge gearbeitet haben, ehe er im Alter von zwölf Jahren in Dresden bei einem Buchbinder in die Lehre ging. Gleichzeitig nahm er an der Dresdner Kunstakademie Unterricht im Zeichnen bei Bernado Bellotto, Christian Gottlob Mietzsch und Charles François Hutin. Der junge Schüler selbst verehrte vor allen anderen Johann Georg Wagner, der nur wenige Jahre zuvor als ein großes Wunderkind gegolten hatte, aber bereits mit 23 Jahren tragisch früh verstorben war. Als ein geduldiger Förderer des begabten Studenten erwies sich Ludwig von Hagedorn, der Generaldirektor der sächsischen Akademien und Galerien. Endlich erkannte der Akademieprofessor und Hofmaler Christian Wilhelm Ernst Dietrich das Talent von Johann Christian Klengel und nahm ihn bei sich als Privatschüler und Hausgast auf. Mit Dietrichs zweiter Ehefrau und einem weiteren Schüler umsorgte Klengel seinen zunehmend unter Altersgebrechen leidenden Lehrer bis zu dessen Tod. Von Dietrich erhielt Johann Christian Klengel seine Einführung in die Landschaftsmalerei, die zukünftig im Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens stehen sollte.

Erfolge mit idyllischer Landschaftsmalerei, Studienreise nach Italien

Im Jahr 1777 wurde Johann Christian Klengel schließlich Mitglied der Dresdner Akademie und konnte sich so mit seinen Landschafts- und Tierbildern an mehreren Akademieausstellungen beteiligen. Es ist wohl hauptsächlich dem Einfluss von Salomon Gessners Werken zu schulden, dass Johann Christian Klengel ab 1779 bei seiner Landschaftsmalerei mehr und mehr das Idyllische betonte. Im ländlichen und beschaulichen Kesselsdorf verbrachte Klengel mehrere Sommer, die er für realistische Studien des bäuerlichen Lebens nutzte. Der Künstler war bereits eine anerkannte Größe, als ihm im Jahr 1790 ein kurfürstliches Stipendium die Reise nach Italien ermöglichte. Eineinhalb Jahre verbrachte er in Rom und der Campagna, zeichnete hier ausnahmsweise nicht ausschließlich die Natur, sondern hielt auch Menschen im Bild fest: Bettler, Straßenkinder, Bauern. An der Schwelle zum 19. Jahrhundert befand sich Johann Christian Klengel auf dem Höhepunkt seiner Kunst, neben weiträumigen, die Schule Claude Lorrains bezeugenden Landschaftskompositionen arbeitete er auch immer wieder mit großem Erfolg als Buchillustrator. Künstler wie Johann Adolf Darnstädt und Christian August Günther stachen Tafeln und Vignetten nach den Zeichnungen Klengels.

Einflussreicher Lehrer und gefeierter Künstler

Obwohl er erst 1800 zum außerordentlichen und schließlich 1816 zum ordentlichen Professor ernannt wurde, unterrichtete Johann Christian Klengel bis zu seinem Tod zahlreiche Schüler, unter denen sich so illustre Namen wie Johann Sebastian Bach der Jüngere, Karl Gottfried Traugott Faber, Christoph Nathe oder Carl Ludwig Kaaz befanden. Im Herbst seines Lebens schuf Klengel noch eine ganze Reihe eindrucksvoller Hauptwerke, zum Beispiel die 1809 entstandene »Erntelandschaft«. Wie kaum ein anderer Maler bewegte sich Klengel mit seiner Kunst zwischen den oft gegensätzlichen Polen der romantischen Idealisierung und der realistischen Naturbeobachtung.

Johann Christian Klengel starb am 19. Dezember 1824 in Dresden.