Heimrad Prem

Geburtsdatum/-ort

27. Mai 1934 RodingDeutschland

Todestag/-ort

19. Februar 1978 MünchenDeutschland

Heimrad Prem - Biografie

Heimrad Prem war einer der unangepassten Künstler der Nachkriegszeit, die sich in ihrem Drang, allem Alten abzusagen, mit der Gesellschaft überwarfen und als Außenseiter ihren Platz in der Kunstgeschichte behaupteten. Ein lebenslanger Kampf mit tragischem Ende.

Heimrad Prem - Auf die Ausbildung zum Dekorationsmaler folgte das Kunststudium

Heimrad Prem wurde am 27. Mai 1934 in Roding in der Oberpfalz geboren. Der Vater, ein gelernter Malermeister, regte seinen Sohn schon früh zum Zeichnen an. Nachdem er im von Zerstörung und Entbehrung gekennzeichneten Nachkriegsdeutschland 1949 den Hauptschulabschluss erreicht hatte, begann Heimrad Prem eine Lehre als Dekorationsmaler, mit dem Ziel, später den Betrieb des Vaters zu übernehmen. Der Künstler fühlte jedoch bald mit großer Deutlichkeit, dass die Malerei ihm mehr zu bieten hatte als das väterliche Handwerk und schrieb sich deshalb im Anschluss an seine Lehre an der Akademie der bildenden Künste in München ein. Zunächst studierte er dort Malerei bei Josef Oberberger, später noch Bildhauerei bei Toni Stadler. Mit seinem Malerkollegen Helmut Sturm unternahm Heimrad Prem 1956 eine Reise nach Amsterdam, um dort eine Rembrandt-Ausstellung zu besuchen. Im selben Jahr ging er nach Berlin, wo er an der Hochschule für Künste bei Ernst Schumacher Malerei studierte.

Aktivitäten im linksradikalen Milieu führten zu Gerichtsprozessen

Heimrad Prem kehrte 1957 nach München zurück. Dort pflegte er intensiven Kontakt mit dem Bildhauer Lothar Fischer, dem Maler HP Zimmer und seinem alten Reisegefährten Helmut Sturm; gemeinsam gründeten die ähnlich gesinnten Künstler die avantgardistische Künstlergruppe SPUR, deren anarchisches Auftreten bald für erhebliche Unruhe in der Münchner Gesellschaft sorgte und den beteiligten Künstlern viel Ärger einbrachte. Auch Heimrad Prem fand sich in langjährige Prozesse verwickelt und wurde zeitweise von öffentlichen Wettbewerben ausgeschlossen. Von 1959 bis 1962 schloss sich das SPUR-Kollektiv der Situationistischen Internationalen an, einer linksradikalen Gruppierung von anarchistischen Künstlern, die ihren Schwerpunkt in Frankreich hatte. Die Heirat mit der Malerin Monika Maier, mit der Prem insgesamt sechs bekam, inspirierte den Künstler zu mehreren Bildern, die allesamt das Motiv Paar in den Mittelpunkt stellten. 1964 nahm Prem an der Documenta III in Kassel teil, im Folgejahr kam es zu einer Zusammenarbeit der Künstlergruppen SPUR und WIR, die schließlich zu der Vereinigung beider Kollektive unter dem neuen Namen GEFLECHT führte.

Aufenthalt in Schweden, Weiße Feste und Drogenexperimente

Heimrad Prem verließ nach diesem Zusammenschluss Deutschland und lebte mit seiner Familie bis 1966 in Schweden. Dort entstanden zunächst die Familienbilder; außerdem orientierte er sich künstlerisch immer stärker an der Pop-Art. Als er schließlich nach München zurückkehrte, hatte er sich von seinen früheren Weggefährten unwiderruflich entfremdet. Es entstanden Werkgruppen um erotische Themen und Prem organisierte seine berühmten Weißen Feste, das erste 1968 in Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Otto Dressler. Damit begründete er eine Tradition, die in München-Schwabing in der Faschingszeit bis heute Bestand hat. Unter wissenschaftlicher Aufsicht begann Heimrad Prem seine ausdauernden Experimente mit LSD. Nach einem misslungenen Selbstmordversuch musste Prem längere Zeit in einem Krankenhaus verbringen; nach seiner Entlassung reiste er nach Italien, wo er gemeinsam mit Willi Bleicher zwei Filme produzierte. Seine Bewerbung um eine Professur an der Münchner Akademie der bildenden Künste blieb zwar erfolglos, doch konnte er 1976 eine Dozentenstelle an der Winterakademie Schloss Kißlegg antreten.

Heimrad Prem verübte gemeinsam mit einer Freundin am 19. Februar 1978 in München Suizid.

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