Hermann Seeger

Hermann Seeger - Kunststudium bei Karl Gussow und Paul Thurmann

Hermann Seeger wurde am 15. Oktober 1857 in Halberstadt geboren. Der Sohn eines Schneidermeisters bewies bereits im frühen Kindesalter großes künstlerisches Talent. Ein französischer Offizier, der als Kriegsgefangener nach dem Deutsch-Französischen Krieg in Hermann Seegers Elternhaus wohnte, wurde auf die Begabung des Jungen aufmerksam und schenkte ihm einen Tuschkasten. Seine berufliche Laufbahn führte Hermann Seeger jedoch zunächst weg von der Kunst hin zum Lehrerberuf: Nach einem Philologie-Studium in Halle unterrichtete er in Halberstadt und erwarb einen Doktortitel in Altfranzösisch. Die Lehrtätigkeit, die er mehrere Jahre lang ausübte, befriedigte ihn jedoch in keiner Weise. Die finanzielle Unterstützung seiner Geschwister ermöglichte ihm ein Studium an der Hochschule für bildende Künste in Berlin, wo die Maler Paul Thurmann und Karl Gussow seine Lehrer waren. Während dieser Zeit lernte er seine spätere Frau Marie Cramer von Clausbruch kennen, eine Schwester des Offiziers Rudolf Cramer von Clausbruch, der im Ersten Weltkrieg an Typhus verstarb. Sie studierte an der Berliner Universität Gesang und Musik.

Bekanntheit durch Mädchenporträts und Landschaftsbilder

Hermann Seeger erlangte 1895 eine Direktionsassistentenstelle und damit ausreichende finanzielle Sicherheit, um eine Familie zu gründen. Als Maler machten ihn vor allem seine Mädchenbilder bekannt, für die ihm seine Töchter Hildegard und Ilse, die später den deutschen Ministerialbeamten Wolfgang Pohl ehelichte, Modell standen. Neben den beiden Töchtern hatten Hermann Seeger und seine Frau Marie noch zwei Söhne, Conrad und Reinhart, die jedoch bereits im Alter von 21 bzw. 4 Jahren starben. Als Landschaftsmaler begeisterte sich Hermann Seeger für die Dünenlandschaft der Ostseeküste. Oft kombinierte er auch seine beiden bevorzugten Motive und stellte seine Töchter zwischen den Dünen dar.

Hermann Seeger starb am 23. Februar 1945 in Krössinsee bei Dramburg.