Ludwig Philipp Strack

Ludwig Philipp Strack - Spross der Künstlerfamilie Tischbein, Hofmaler in Eutin

Ludwig Philipp Strack wurde am 10. August 1761 in Haina bei Kassel geboren. Schon früh zeigte der Sohn des Klosterbäckers Johann Heinrich Strack ein reges Interesse an Kunst und bewies ein Talent für die Malerei; beides verdankte er wohl seiner Mutter Louise Margarete, die der weitverzweigten Schreiner- und Malerfamilie Tischbein entstammte. Auch sein älterer Bruder Anton Wilhelm Strack machte sich als Porträt- und Vedutenmaler einen Namen. Ludwig Philipp Strack erhielt im Alter von zwölf Jahren seinen ersten Unterricht bei dem Feinmechaniker Johann Christian Breithaupt, wurde aber bald von seinem Cousin, dem Kasseler Maler und Galerieinspektor Johann Heinrich Tischbein dem Jüngeren, als Lehrling aufgenommen. Ludwig Philipp Strack übte sich in dieser Zeit vor allem durch das Kopieren der niederländischen Meister, deren Werke in der Kasseler Gemäldegalerie zu besichtigen waren. 1773 nahm ihn sein Onkel, der Kasseler Hofmaler Johann Heinrich Tischbein der Ältere, unter seine Fittiche und vermittelte ihm eine Anstellung bei Prinz Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg in dessen Residenzstadt Eutin.

Italienreise und Hinwendung zur Landschaftsmalerei

Ludwig Philipp Strack verließ seine prestigeträchtige Stellung jedoch bald wieder, um sich weiter fortzubilden – zu diesem Zweck besuchte er seine allesamt als Maler tätigen Onkel in Oldenburg, Hamburg, Lübeck und Kassel. Gemeinsam mit Johann Georg Pforr erhielt Ludwig Philipp Strack im Jahr 1787 eine Goldmedaille der Kasseler Kunstakademie. Im selben Jahr unternahm der Künstler seine erste Italienreise. Die dabei gesammelten Eindrücke prägten sein späteres Schaffen spürbar, insbesondere seine Landschaftsdarstellungen. In Rom traf Strack auf seinen Vetter Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, der gerade an seinem berühmten Gemälde Goethe in der Campagna arbeitete. Die Vettern gingen schließlich nach Neapel, wo Tischbein zum Leiter der Kunstakademie berufen worden war. Dort kam es außerdem zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit Christoph Heinrich Kniep, die letztlich dazu führte, dass sich der Künstler von nun an verstärkt der Landschaftsmalerei widmete, wobei er sich an den Werken des deutschen Klassizisten Jakob Philipp Hackert orientierte.

Mitglied der Kasseler Kunstakademie, Rückkehr nach Eutin

Ludwig Philipp Strack kehrte 1794 nach Kassel zurück, wo er Mitglied der Kunstakademie wurde und in die Dienste des Landgrafen und späteren Kurfürsten Wilhelm I. von Hessen-Kassel trat. Weil sein Dienstherr vorrangig der Architektur zuneigte und seinen Kurhessischen Hoflandschaftsmaler nur schlecht bezahlte, bemühte sich Strack alsbald um seinen Abschied und konnte nach verschiedenen Querelen wieder an den Eutiner Hof seines alten Förderers Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg zurückkehren. Hier fand Ludwig Philipp Strack eine gedeihliche Umgebung vor, die ihm eine reiche Tätigkeit als Maler und Kupferstecher erlaubte. Zu seinen herausragenden Arbeiten in Eutin gehörten Réveillon-Tapeten im Herrenhaus Gut Knoop, wo auch sein italienischer Kollege Giuseppe Anselmo Pellicia tätig war, sowie verschiedene Malereien im Eutiner Schloss.

Ludwig Philipp Strack starb am 27. Januar 1836 in Oldenburg.