Max Unold

Max Unold wurde am 1. Oktober 1885 in Memmingen geboren. Das einzige Kind des Schuhmachers Leonhard Unold (1859–1944) und seiner Frau Hermanna Unold geb. Büchele (†1943) besuchte das Gymnasium bei St. Anna in Augsburg, bestand das Abitur 1940 als Jahrgangsbester und ging im Anschluss nach München, wo er zunächst die private Kunstschule des Malers und Kunstpädagogen Moritz Heymann (1870–1937) besuchte. Von 1908 bis 1911 studierte er an der Münchner Kunstakademie bei dem Maler und Zeichner Hugo von Habermann (1849–1929). Dort fand er auch Zugang zu den Kreisen der Schwabinger Schickeria. In seinem Frühwerk malte er in einem gegenständlichen Stil, der erkennbar von Wilhelm Leibl und Wilhelm Trübner geprägt war, ab 1910 finden sich auch Bezugspunkte zum Expressionismus. Nachdem ein erster Aufenthalt in Paris im Jahr 1907 keinen tieferen Eindruck hinterlassen hatte, kam Max Unold während seiner zweiten Paris-Reise 1911 mit der Kunst von Paul Cézanne und Édouard Manet in Berührung, die ihn wie auch die Landschaft der Provence stark beeindruckte.

Max Unold machte 1912 sein Debüt in der Kunstszene auf der Frühjahresausstellung der Münchner Sezession. Zu seinen ersten nennenswerten Werken gehörten außerdem Holzschnitte mit Motiven aus dem Romanzyklus Gargantua und Pantagruel von François Rabelais sowie Illustrationen zu der satirischen Novelle Candide oder der Optimismus von Voltaire. Zu den Holzschnitten gesellten sich später Lithografien und Radierungen, sein Stil wandte sich später zunehmend der Neuen Sachlichkeit zu, als deren Hauptvertreter er neben Künstlern wie Alexander Kanoldt, Franz Radziwill, Carlo Mense und Georg Schrimpf gilt. 1913 war er Mitgründer der Künstlergruppe Münchener Neue Secession, deren von den Nationalsozialisten erzwungene Selbstauflösung er 1936 als ihr letzter Präsident miterleben musste. 1916 kehrte im Ersten Weltkrieg als Soldat nach Frankreich zurück, wurde verwundet und arbeitete bis Kriegsende in einem Steinbruch für Grabsteine. Erst 1917 konnte sich Max Unold wieder künstlerisch betätigen. Die Kriegserfahrungen beeinflussten seine Kunst stark und führten zu einer vereinfachten Bildsprache mit kräftigen Konturen.

Max Unold wurde 1927 zum Professor an der Münchener Kunstakademie ernannt, er war Mitglied des Deutschen Künstlerbundes und seit 1946 auch Präsident des Berufsverbandes bildender Künstler. Er publizierte verschiedene Zeitungsartikel und verfasste die Einleitung zu einer Biografie von Alfred Kubin. Max Unold übernahm außerdem Auftragsarbeiten, darunter einen Wandteppich für das Mannheimer Rathaus und den deutschen Pavillon zur Weltausstellung in Paris 1937. 1944 verlor er sein Münchener Atelier durch die Bombenangriffe der Alliierten. Nach dem Krieg interpretierte er teilweise seine früheren Werke in halbabstrakter Ausführung neu und übernahm wieder öffentliche Aufträge wie zum Beispiel die Altarbildentwürfe für die Frauenkirche in Memmingen. Für seine Kunst erhielt Max Unold Preise und Auszeichnungen, darunter 1955 das Große Bundesverdienstkreuz und 1959 den Bayerischen Verdienstorden; auch war er Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

 

Max Unold starb am 18. Mai 1964 in München.