Ludwig Wilding
Geburtsdatum/-ort
19. Mai 1927, Grünstadt, Deutschland
Todestag/-ort
4. Januar 2010, Buchholz in der Nordheide, Deutschland

Ludwig Wilding - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden:
- Ludwig Wilding - Single K 15
- Ludwig Wilding - Single Z 81
- Ludwig Wilding - Objekt mit Scheinbewegung SBST 556
- Ludwig Wilding - Ci 2/20. Stereoskopisches Bild RG 40/10
Ludwig Wilding Biografie
Ludwig Wilding interessierte sich für die Grenzen der visuellen Wahrnehmung, wollte das menschliche Auge ausreizen, irritieren und gelegentlich auch überfordern. Obwohl sich der deutsche Objektkünstler vehement dagegen wehrte, als Vertreter der Op-Art wahrgenommen zu werden, wird er heute weitgehend dieser Stilrichtung und der kinetischen Kunst zugeordnet.
Ludwig Wilding - Auf der Suche nach einem unbestellten Feld
Ludwig Wilding wurde am 19. Mai 1927 in Grünstadt in der Pfalz geboren. Er studierte 1949/50 Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Mainz, ging 1952 an die Kunstakademie Stuttgart, wo Willi Baumeister sein kluger und geschätzter Lehrer war, und experimentierte 1955 mit seinen ersten Überlagerungs-Strukturen. Baumeisters Rat, ein Feld zu wählen, das noch kein anderer Künstler bestellt hatte, wurde für Ludwig Wilding zum treibenden Prinzip. Während er seinen Lebensunterhalt als Textildesigner bestritt, beschäftigte er sich mit der Linie, die er als seine individuelle Stärke ausgemacht hatte und als neuen künstlerischen Pfad beschritt. Ludwig Wilding entsagte allen Vorbildern (die es für seine Bestrebungen ohnehin nicht gab) und entwickelte sich als Autodidakt zum eigenständigen Künstler. Er formte seine eigenen Techniken und legte die Regeln fest, in deren Rahmen er sich bewegen wollte. Dazu gehörte auch der bewusste Verzicht auf Elemente, die seinem gewünschten Ausdruck hinderlich waren – zum Beispiel die Farbe. Erst 2004, im Herbst seiner Karriere, versuchte er sich an farbigen Wechsel-Objekten und Strukturbildern.
»Irritative Kunst« als Anregung und Herausforderung
Ludwig Wilding betrachtete das menschliche Auge als denentscheidenden Faktor für jede Form der visuellen Kunst. Die Interaktion zwischen Auge und Gehirn war Wilding wohl bewusst, und er bediente sich gezielt der Grenzen menschlicher Wahrnehmungsfähigkeit, um seine oft raffinierten und verblüffenden optischen Täuschungen zu gestalten. Er selbst nannte das »irritative Kunst« und wehrte sich mit Nachdruck und Streitlust gegen die Bezeichnung »Opt-Art«, doch wird er heute von der Kunstkritik im Konsens als einer der bedeutendsten Vertreter der »optical art« in Europa gewertet. Ludwig Wilding wollte die Grenze zwischen Kunstwerk und Betrachter aufheben und schuf Räume der Partizipation – zum Beispiel durch reflektierende Oberflächen, in denen sich die Zuschauer spiegelten und so selbst ein Teil des Kunstwerks wurden. Oft sind es nur die Position und die Bewegungen des Rezipienten im Raum, die aus einem der flachen Objekte Ludwig Wildings eine dreidimensionale Seherfahrung machen. Doch die Trugbilder des Künstlers sollten nicht der Unterhaltung und kurzlebigen Verblüffung des Publikums dienen, sondern im Idealfall einen Anstoß zu reflektierendem Nachdenken sein.
Lehrer und Meister der kinetischen Kunst
Ludwig Wilding beteiligte sich von 1961 bis 1965 an den Ausstellungen der avantgardistischen Künstlerbewegung »Neue Tendenzen«; als ordentliches Mitglied des Deutschen Künstlerbundes nahm er von 1964 bis 1990 an sechzehn Jahresausstellungen teil. 1969 trat er eine Professur an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg an, die er bis 1992 ausübte. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Ingeborg Wilding und der Stadt Ingolstadt gründete er im Jahr 2007 die Stiftung für Konkrete Kunst und Design.
Ludwig Wilding starb am 4. Januar 2010 in Buchholz in der Nordheide.
© Kunsthaus Lempertz
Ludwig Wilding Preise
Künstler | Kunstwerk | Preis |
---|---|---|
Ludwig Wilding | Single K 15 | €5.000 |
Ludwig Wilding | Single Z 81 | €4.998 |
Ludwig Wilding | Objekt mit Scheinbewegung SBST 556 | €3.186 |
Ludwig Wilding | Ci 2/20. Stereoskopisches Bild RG 40/10 | €833 |